vanquish

Vanquish

Baller dir einen – Henshin a Go Go Style

Wenn der Erfinder der beliebt-berüchtigten Resident Evil Serie Shinji Mikami sich daran macht, ein standartisiertes Allerweltsgenre aufzumischen, sitzen Zocker gespannt in Wartehaltung und Freaks reiben sich schon mal hoffnungsvoll die Hände. Mikami ist bekannt dafür kompromisslos Ideen umzusetzen, die anderen Herstellern, vielleicht im Traum einfallen, diese vor den Verantwortlichen aber niemals anzusprechen wagen. Sega hat sich dem Genie nun angenommen, um mit Vanquish endlich wieder ein japanisches Spiel in einem westlich dominierten Genre zu veröffentlichen.
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Der Titel ist an sich ein typischer Third-Person Shooter, bei dem der Protagonist hinter allen möglichen Gegenständen und Wänden in Deckungen gehen muss, um zielgenau und taktisch mit der gegnerischen Macht abzurechnen. In Vanquish bedient sich Shinji San an den alten, beliebten und trashigen Tagen des Kalten Krieges, was die Russen mal wieder zum Erzfeind macht. Er vermischt diese Stimmung alter US-Zeichentrickserien mit einer futuristischen und androgyn wirkenden Welt. Roboter und Kampfanzüge gehören in die toll gestalteten Umgebungen von Vanquish genauso wie Hochgeschwindigkeitszüge, die an der Decke fahren.

Hauptheld Sam Gideon ist neben einem Päckchen Zigaretten mit einer absoluten Neuentwicklung bestückt – dem ARS. Dies ist ein Anzug, der nicht nur Schutz vor Projektilen gibt, sondern auch mit eurem Nervensystem verbunden ist und euch neben besonderer Agilität zum schnelleren Verarbeiten eurer Sinneswahrnehmung verhilft. Die so erhaltene Freiheit in Zeit und Raum agieren zu können ist neben den verschiedenen Zukunftsknarren eure Methode zwischen den tausend umher fliegenden Geschossen am Leben zu bleiben.
Mit der US-Army im Schlepptau geht es durch aufwendige Levelkonstruktionen, um riesigen Mechs, Robotsoldaten und dem gemeinen Russen in die Suppe zu spucken und die Weltherrschaft eben dieser miesen Meute weiter nach hinten zu verschieben.

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Die Steuerung des Einzelkämpfers ist Shinji typisch aufs Detail beschränkt, was bei den gegebenen Möglichkeiten des ARS-Anzuges aber dennoch eine längere Eingewöhnungsphase vom Spieler verlangt, da jeder Knopf des Joypads genutzt wird und gerne auch kombiniert gehört.
Die Action in Vanquish sucht dafür Vergleiche vergebens. Selbst die neuesten und beliebtesten Entwicklungen in diesem Genre können es mit dem hier Erlebten definitiv nicht aufnehmen.
Während in den üblichen Ballereien Muskelprotze hässliche Monster im Sekundentakt aus sicherer Deckung erschießen, ist der Spieler in Vanquish andauernd in Bewegung und nutzt alle zur Verfügung stehenden Spezialfähigkeiten. Ihr surft mit Raketenantrieb über die glänzenden Metallböden, um im anschließenden Flick-Flack Manöver die Zeitlupe anzuschalten, Kopfschüsse zu verteilen, auf euch zu rauschenden Geschossen auszuweichen und hinter dem nächsten Mauerstück in Deckung zu hechten.

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Kommt ein Gegner dabei zu nah, vermöbelt ihr ihn mit der Dampfhammerkraft eures Spezialanzuges.

Doch nicht nur ihr selbst seid ein ständiger Hingucker, der durch übertriebene Tapferkeit aufzufallen weiß, auch die ständig aufwartenden Zwischen und Obermotze sorgen regelmäßig für die sonst schon viel zu lang vermissten Oha-Effekte, die man an Videospielen so schätzt.
Mit Vanquish erscheint nach längerer Durststrecke endlich wieder ein mit Effekten geladenes Actionfeuerwerk aus Japan, das Spieler durch brachiale Action, famose Spielbarkeit und grandioses Design in seinen Bann zieht und der Konkurrenz gleichzeitig zeigt, wo der Ballerhammer hängt.
Viewtiful!

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Vanquish
Fotos: Sega
USK 18
Circa 60€
PS3-ASIN: B003ZUXY3W
XBOX360-ASIN: B003ZUXY3M