Übermich

Matze mag Spiele. Schon sein Leben lang.
Zumindest seitdem er sich erinnern kann.

Als im Alter von drei Jahren, so um 1979 rum, ein Universium Multispiel 2006 entdeckt wurde, welches mit schicker Licht-Pistole daherkam, die sich sogar noch zum extra großen Schießgewehr umrüsten ließ, war es direkt geschehen. Es machte Pong.
Jedoch leider nur einige Monate lang, dann war das Teil kaputt.
Matze merkte daraufhin: Gehe in Zukunft etwas sorgsamer mit dieser einmaligen, Spaß bringenden Technik um, sonst ist der Spaß schneller vorbei, als es dir lieb ist.

Atari kam, sah und siegte daraufhin – eines erfüllten Weihnachtswunsches des älteren Bruders nachgehend – 1982 oder 1983, da scheiden sich die Geister.
Während sich in den USA also der erste Videospiele-Crash anbahnte, fanden in good’ol Germany bei Familie Meyer die ersten Wertschätzungen, um Spielspaß und das Audio/Visuell-Gebotene statt.
Die gesamte Familie mit Freundeskreis – die Nachbarschaft und ihren Anhängen – im Pac-Man, Space Invaders und Donkey-Kong Fieber erleben zu dürfen, tröstete später über die VCS Umsetzungen, von denen man erst im Laufe der Zeit erfuhr wie wenig gelungen manch Auftritt war.

Der Besuch der Grundschule half das Videospiel-Wissen, dank Pausenhofgeschäften und freundschaftlichem Tauschhandel, bereits früh anzuhäufen und der große Bruder sorgte mit seinem Freundeskreis oft auch für weitere Ausflüge in alle damaligen Games und Genres die Bedeutung fanden.

Schnell wurden Home-Computer populär, da man nicht mehr auf original Software angewiesen war und den Erziehungsberechtigten leicht erklären konnte wie vielfältig die Möglichkeiten auf einem, nicht nur zum Spielen geeigneten Gerät wären.
Ein Atari 800XL löste die Konsole schnell ab, der Wunsch Giana Sisters spielen zu können und die häufigere Verbreitung des Gerätes, sorgte einige Jahre später jedoch fürs Umsatteln auf Commodore Hardware.
Damalige Kompatibilitätsprobleme, sorgten aber bereits schnell für die ersten Enttäuschungen, auf der als überlegen gepriesenen Computer-Brotkiste.

Mit Ausflügen in alle erscheinenden und florierend gehandelten Amiga 500 Games bei Freunden und einer damit verbundenen, weniger intensiven Spiele-Phase, holte aus Japan auf einmal Nintendo, zu einem nicht zu übersehenden Faustschlag aus.
Auch wenn ein Sega Master System jahrelang den Schulweg begleitete, da es einen aus einem nahen Hi-Fi-Laden-Schaufenster, stets mit neuen Spielen gefüttert, anzusprechen versuchte, das NES langsam in Kaufhäusern eintrudelte; schaffte erst der kleine graue GameBoy 1989 bei mze, was er wohl weltweit bei allen anderen auch zu reißen in der Lage war – er macht an und man selbst ihn einfach nicht mehr aus. Nintendo wurde zu dem, was man in Grundschulzeiten noch Atari nannte – nur besser.

Wie zurück in der Zeit katapultiert wurden Games gehandelt, getauscht und auf Herz und Nieren beim Durchzocken geprüft.
Und man merkte den Unterschied in der Qualität zu den vielen, vielen Disketten-Spielen auf den Heimcomputern, denen tatsächlich einfach sehr oft die Nintendo “Seal of Quality” Inhaltsprüfung fehlte.
Ein Schülernebenjob in einem Computerfachgeschäft, half dann ab 1990 Softwarenachschübe am laufen zu halten und vor allem die Entwicklung der Branche aus erster Hand mitzuerleben.

Der Start des japanischen Super Famicom, das NEOGEO, alle Sega Spielereien und PC-Engine-Allerlei – was nicht im eigenen Geschäft auftrumpfte, wurde über Konkurrenzläden angezockt und die neusten Neuigkeiten wurden ab 1991 dank der ersten Videospielfachzeitschrift “Video Games” abgedeckt.
Die komplette Sammlung VG’s steht heute noch griffbereit zum Stöbern bereit und verrät oft ungeahnte Vergangenheit, die ohne den damaligen Internetzugang heute auch gerne mal verdreht oder vergessen wurde und wird.

Der Job intensivierte sich, man wurde Ansprechpartner für Konsolen und bereiste sogar einige Fachmessen.
Der eigene Bestand an Hard- wie Software wurde stetig erhöht und der gesamte Freundeskreis war im 16Bit Rausch.
Von Amiga, Mega Drive, Super Famicom und allen namhaften Spiele-Maschinen der Vergangenheit, wurde entweder ein Gerät erworben oder bei Kumpels ausgiebig bedient. Handheld immer griffbereit.

Dann gabs kurz mal Virtual Reality – ein Hype der seiner Zeit vorraus und technisch wohl noch mit zu starken Macken zu kämpfen hatte – denn danach gab es auf einmal keine VR-Cafès mehr und zuhause kam auch nichts ganzes und nicht halbes davon an.
Daktyl Nightmare bleibt trotzdem als fester Bestandteil der Zockerkarriere vermerkt.

Die folgenden Versuche neuer wie bekannter Hersteller, im wachsenden Business Fuß fassen zu wollen, wurden dazu auch nah verfolgt und spätestens zum Release der Sony Playstation 1994, wurden Spiele-Fantasien die man beim Grübeln über die Branche entwickelte Wirklichkeit.

Die heutigen Grafikeffekte, der Detailgrad des Dargestellten und vorallem die Tiefe manch produzierten Werkes, blasen aber auch nach 35 Jahren intensiver Beschäftigung mit der gesamten Thematik, den mittlerweile das mze Kürzel tragenden Matthias Meyer, immer wieder mal ganz schön aus den Socken.

Seit über sechs Jahren schreibt mze für eine recht spezielle Print-Publikation im deutschsprachigen Raum über Videospiele und versucht dabei alle Aspekte des Mediums fachgerecht zu berücksichtigen.
Neben dem Zocken der neusten Softwareperlen gehört daher auch das Wertschätzen der Vergangenheit und ein sorgsames Behandeln des Aufstiegs der wohl wichtigsten menschlichen Kunstform seit der Erfindung des Bücherdrucks.

Über eintausend Original-Spiele und knapp einhundert Konsolen verschiedenster Hersteller dienen daher als nutzbares Archiv, um diesen Job mit reinstem Gewissen erfüllen zu können.
Seit November 2013 existiert nun auch die Webpräsenz www.Spiele-Maschine.de, um mit der Verwertung täglicher News, der fachgerechten Zerlegung aktueller Releases in Herz und Nieren Tests und der Betrachtung des Mediums unter Sammleraspekten, Aufwinde und Mahnungen zu veröffentlichen, die Menschen aller Altersklassen von der Bedeutung und vom Spaß am Computerspiel überzeugen mögen.

In diesem Sinne – Spiele, egal auf welcher Maschine!

greetz mze

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