Microsoft begräbt acht ganze Studios

Fable Legends erscheint nicht mehr.

In den letzten Wochen bewegte sich einiges im Staate Microsoft.
Erst bekamen exklusiv geglaubte Xbox One Spiele ihren Port auf den PC versprochen, dann faselte die Chefetage von der möglichen Absicht, die aktuell verkaufte Konsolen-Hardware mit zusätzlichen Upgrades zeitgemäß aufzufrischen zu wollen.
Jetzt hat es unerwartet die Lionhead Studios erwischt und Fable Legends erscheint nicht mehr – doch Microsoft begräbt acht ganze Studios.

Xbox_Console_F_Tilt_TransBG_RGB_2013Foto: Microsoft
Neue Ausrichtung geht nach hinten los – Xbox One.

Während der Head of Xbox Phil Spencer die letzten Wochen viel Zeit aufbringen musste, um die Wogen zu glätten, die manch Xbox One Fan nach den Portierungsplänen exklusiv geglaubter Software aufwiegen ließ, wird nun die doppelte und dreifache Arbeit nötig sein, um das verlorene Vertrauen – in das seit Beginn an zweifelhaft betrachtete Gerät – unter Gamern wieder zu gewinnen.
Wenn eine Produktion nach vielen Jahren der Entwicklung einfach vom Tisch gewischt wird, obwohl sie vor wenigen Momenten noch als Verkaufsargument genutzt wurde, scheint die Ausrichtung des Konzerns nicht mehr eindeutig.
Fable Legends ist abgesagt – nicht verzögert oder verschoben.
Wird an einem solchen Tag jedoch mehr als eine derartige Hiobsbotschaft veröffentlicht, dürfte die derzeitige Lage im gesamten Xbox-Entwicklungsteam mehr als prekär ausfallen.
Da neben den Lionhead Studios und ihrer Fable-Legends-Entwicklung auch Press Play aus Dänemark sowie sechs weitere Studios entschwinden würden (Big Park – Good Science – FUNction – SOTA – Team Dakota – Leap Experience Pioneers), die sich vorallem auf neuere Entwicklungen wie Hololens und Project Spark stürzten, dürfte ein großer Anteil der experimentellen Microsoft-Entwickungen zukünftig verloren gehen.
Dass MS in der traurigen Nachricht dennoch für den jüngsten Skandal-Titel Quantum Break wirbt und keinen großen Verlust in der gestern veröffentlichten Entscheidung sieht, spricht jedenfalls nicht die vertrauensvolle Sprache, die einen Phil Spencer in den letzten Jahren zu einer der glaubwürdigsten Personen im Videospielsektor machte.
Ein Xbox-Spiel auf einen Windows-10-PC zu portieren, ist ein klein wenig verständlicher als diese spontan wirkende Verabschiedung acht unterschiedlicher Softwareentwickler.
Ein echter Verlust.