Verschweißtes Legend of Zelda für fast dreieinhalbtausend Dollar versteigert

Sealed and graded Classic Series Edition …

Das Sammeln von historischen Videospielen stellt in einer Zeit der digitalen Downloads mittlerweile schon fast eine kleine Besonderheit dar. Ein Haufen alter Zocker hat sich dennoch dazu entschlossen möglichst viele, gute und seltene Games in die eigenen vier Wände zu bekommen und diese bestmöglich zu bewahren. Einige Summen, die in den letzten Jahren für alte Spiele ausgegeben wurden, ließen selbst Experten und Liebhaber mit den Ohren schlackern, wobei es sich in solchen Fällen meist um ganz besondere Exemplare der Gattung Videospiel handelte. Nun scheint sich jedoch entgegen dem Trend ein kleiner Mainstream entwickelt zu haben, sodass Games selbst in der Allgemeinheit als wertvolles Gut betrachtet werden können. Während einer Auktion in den USA kam es nun daher wohl soweit, dass ein verschweißtes Legend of Zelda für fast dreieinhalbtausend Dollar versteigert werden konnte, obwohl es sich nur um eine Classic Series Edition für das NES handelte.

Game Collection Foto: mze
Wall of Voodoo – Games als Altersvorsorge.

Das Geschäft mit alten Spielen geht mittlerweile so weit, dass ähnlich wie bei Comics und Sammlerfiguren eine extern eingeschaltete Qualitätsbewertung für die Zahlung von Hartgeld eine Einschätzung abgibt, wie gut das antiquierte Videospiel tatsächlich erhalten ist. Diese Form von „Grading“ wird zwar nur von einem sehr geringen Teil von Spielesammlern ernst genommen, jedoch scheint auch hier eine Steigerung der Akzeptanz stattzufinden. So ergab es sich wohl auch, dass während einer Auktion in den USA des Hauses Heritage Auctions eine Wiederveröffentlichung von The Legend of Zelda für das Nintendo Entertainment System einen Preis von über dreitausend Dollar erzielen konnte.
Zelda zählt zu den absoluten Klassikern des ersten Nintendo-Heimgerätes und ist seinerzeit von Big-N aufgrund des großen Erfolges mehrfach veröffentlicht worden. Das Original bot einen goldenen Cartridge und wurde in Deutschland beispielsweise in einer kleineren Verpackung ausgeliefert, als sie später zur Norm wurden. Daraufhin erschien es erneut in einer größeren Packung, behielt aber den goldenen Cartridge. In den USA hingegen erschien Zelda nach der Erstveröffentlichung erneut in der Classic Series als graues Modul, welches nun in einer nagelneuen Fassung über das Aktionshaus vertrieben wurde. Laut Bewertung der bezahlten Qualitätseinstufer besaß dieses Exemplar einen Sammlerwert von 9,4 Punkten auf einer Skala von 10, weshalb von einem gut erhaltenen Zelda-Modul gesprochen werden kann. Nun ist das Exemplar versteigert worden und konnte einen Geldwert von 3360 Dollar erreichen, was für ein gewöhnliches NES-Game ein ziemlich hoher Betrag ist. Auch wenn verschweißte Fassungen dieses Spiels nicht mehr sonderlich leicht aufzugabeln sein dürften, stellt diese Summe für ein Spiel der Classic-Serie ein bedeutendes Ereignis dar.
Für Sammler der alten Schule ist dieser Wert jedoch wohl kaum ernst zu nehmen, da es weitaus interessantere Games in wesentlich geringerer Auflage zu erstehen gibt, sollte man zufällig einmal über diese seltenen Titel stolpern. Interessant dürfte aber dennoch sein, wie sich der Markt der Gebrauchtspiele entwickeln wird, wenn sich alt eingesessene Händler aus dem Segment komplett zurückziehen müssen, da der gesamte Vertrieb von Spielen zukünftig wohl über das Internet und Codes vertreibenden Onlineshops abgewickelt werden wird. Fans von haptischen Modulen und optischen Datenträgern dürften sich daher vermehrt wieder auf Auktionsplattformen im Netz um die raren Schätze schlagen, wobei wohl auch weitere Zocker auf diesen Zug aufspringen könnten, da sich durch Verkäufe wie dem aktuellen Zelda-Beispiel natürlich auch ein finanzielles Interesse bei den bislang auf Online-Schnäppchen ausgerichteten Spielern entwickeln könnte. Und während auf diesem Weg zu gewissen Zeiten sicherlich der eine oder andere Taler gespart werden kann, so bleibt unumstößlich, dass Wertsteigerungen in diesem Segment wohl niemals Realität werden. Verkaufen kann man seine getätigten Downloads schließlich auch in der Regel nicht.

Classic!