Italien verknackt Sony aufgrund von Playstation Plus

Unlautere Geschäftsmethoden.

Mit dem Start der Playstation 4 machte Sony den eigenen Onlinedienst Playstation Plus zum zwanghaften Angebot, wollten Spieler im Internet miteinander zocken. Nur durch die Zahlung von monatlichen Grundgebühren wurden Gamer auf die unterschiedlichen Spieleserver der unterschiedlichen Hersteller gelassen, um dem Online-Multiplayermodus eines erstandenen Videospiels zu nutzen. Da dieser kostenpflichtige Service jedoch nicht auf der Verpackung der PS4 für Neukunden erklärt wird, hat sich Sony nun eine Strafzahlung von zwei Millionen Euro eingehandelt. Italien verknackt Sony aufgrund von Playstation Plus.

PS4 Playstation 4 Foto: Sony
Die PS4 ist und bleibt einfach ein suspektes System.

Nicht nur die mangelnde Spielauswahl, die vielen Remasters, die ungewohnten Spielinstallationen und dauernde Updates in Gigabyte-Größe ließen alte Zocker Sonys PS4 zum Start skeptisch betrachten, auch der umgewandelte Playstation-Plus-Service war Spielern der Vergangenheit ein ziemlicher Dorn im Auge. Während auf dem Vorgängergerät PS3 noch kostenfrei in Multiplayersessions eingestiegen werden durfte, verlangte Big-S nun auf einmal den Abschluss einer kostenpflichtigen Playstation-Plus-Mitgliedschaft, damit man sich im Internet zum Frönen des Hobbys verabreden konnte. Nicht einmal drei Jahre nach Veröffentlichung der neusten Playstation galt dieser Service – der Nutzern auch den Zugriff auf ausgewählte Games erlaubt, solange eine Mitgliedschaft besteht – als etwas eingestaubt und nicht wirklich befriedigend. Dennoch mussten die vielen Millionen Nutzer der PS4 darauf zurückgreifen, wollten sie sich mit anderen PS4-Spielern online messen. Mittlerweile zählt Sony alleine für diesen Service eine bezahlende Mitgliederzahl von circa 90 Millionen Menschen, welche monatlich bis zu 7,99€ an den Konzern senden, damit ihre gratis erhaltenen Games weiterhin nutzbar bleiben und sie sich mit anderen Spielern in Videogames vernetzen können. Da über diese Tatsache jedoch nichts auf der Verpackung des verkauften Gerätes aufklärt, hat nun die italienische Antitrust-Beobachtungsstelle darüber Klarheit geschaffen, dass dies eine unlautere Geschäftsmethode darstellt, für die Sony nun selbst einmal zur Zahlung gebeten wird. Zwei Millionen Euro ist der Konzern jetzt gezwungen innerhalb von 30 Tagen zu bezahlen sowie dafür verantwortlich, dass innerhalb von drei Monaten ein entsprechender Text sichtbar für kommende Kundschaft auf der OVP der PS4 prangert, welcher über diese Tatsachen PS-Plus betreffend informiert. Die Antitrust-Behörde weist dabei explizit darauf hin, dass seit 2013 unzählige Geräte verkauft werden konnten, nur weil dieser Hinweis bislang gefehlt hat, der Sonys Kunden unwissentlich zum Akzeptieren der kostenpflichtigen Playstation-Plus-Gegebenheiten zwang. Sollte sich Sony nun gegen die Zahlungsaufforderung verwehren, droht dem Konzern eine weitere Strafzahlung in Höhe zwischen Zehntausenden oder fünf Millionen Euro – auch könnte die Antitrust-Behörde Sony eine komplette Geschäftsteilnahme für dreißig Tage verbieten.

Der Playstation-4-Hersteller hat nun sechzig Tage lang die Möglichkeit ein höheres Gericht zu bitten in seinem Sinne zu entscheiden und die Zahlungsaufforderung zu revidieren. Mal abwarten, ob sich Big-S hier wirklich keiner Schuld bewusst ist …