Zocken während der Fahrt scheint doch gefährlich …
Entertainment während langer Autofahrten ist natürlich eine gewünschte Abwechslung für Beifahrer. Tesla kündigte wohl auch aus diesem Grund im Juni 2021 ein modernes Infotainment-System an, das aufgrund der verbauten Kraft-Prozessoren sogar aktuelle Videospiele im Gefährt berechnen kann. Da das Zocken der Beifahrer jedoch den Fahrzeugführer enorm ablenken und sogar ein Fahrer während der Reise auf dem in dem Armaturenbrett verbauten Touch-Screen praktisch spielen könnte, wird dieses Feature nun in den USA genaustens gecheckt. Nun kommen die Autos von Tesla auf dem Prüfstand aufgrund ihrer Videospielfunktion.
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Sicherheit geht vor – Kids könnten ja auch hinten Switch spielen.
Circa 580000 Automobile des bekannten Herstellers Tesla sollen in den Vereinigten Staaten dahingehend überprüft werden, ob Fahrer, die am Straßenverkehr teilnehmen, in der Lage sind, Videospiele auf dem verbauten Touch-Screen zu spielen. Die Untersuchung der National Highway Traffic Safety Administration betrifft Tesla-Elektroautos und SUVs der Modelljahre 2017 bis 2022. Gestartet wurde die Überprüfung, nachdem bei der Behörde Beschwerden eingingen, die aussagten, dass während der Fahrt die Gameplay-Funktionalität weiterhin gewährleistet sei. In einem Dokument, das am Mittwoch auf der Website der Behörde veröffentlicht wurde, heißt es, dass die Funktion namens Passenger Play den Fahrer ablenken und das Risiko eines Unfalls erhöhen könnte. Das Büro der Defects Investigation der Behörde erklärt in dem Dokument, dass die Gaming-Funktion seit Dezember 2020 verfügbar ist. Vor diesem Datum konnten die Spiele nur gespielt werden, wenn die Teslas geparkt waren. Die Untersuchung, die sich über alle vier Tesla-Modelle – S, X, Y und 3 – erstreckt, wurde eingeleitet, „um das Ablenkungspotenzial von Tesla Passenger Play während der Fahrt zu bewerten“, steht auf cbc.com geschrieben. Die Ermittler würden „Aspekte der Funktion bewerten, einschließlich der Häufigkeit und der Nutzungsszenarien von Tesla Passenger Play“. Eine derartige Untersuchung könnte zu einem Rückruf der ausgelieferten Wagenmodelle führen. Der Beschwerde einreichende Vince Patton teste nach dem Sichten von Youtube-Videos selbst die Gameplay-Funktion seines Autos und war überrascht, dass Sky Force Reloaded und Solitär für ihn während der Fahrt spielbar waren. Ebenso konnte er über den Bildschirm im Internet surfen, obwohl er sich eigentlich auf den Straßenverkehr zu konzentrieren gehabt hätte. Auch Mercedes hatte im Dezember ein vergleichbares Debakel, als aufgrund eines Fehlers in der Computerkonfiguration Fahrer entweder Filme schauen oder auch das Internet nutzen konnten. Dies sollte eigentlich nicht möglich sein und wurde durch ein Update der Mercedes-Server behoben.
Tesla wurde am Mittwoch zwecks Stellungnahme angeschrieben, doch soll die Abteilung für Medienarbeit aufgelöst worden sein. Vielleicht zockt man dort aber auch aktuell nur auf dem Weg zur Arbeit …