DUX 1.0

Pastel Galaxies 1.0

Nach Monaten der Ankündigung und Verschiebungen erschien mit DUX im Jahre 2009 ein weiterer Retro-Ballerspaß auf der besten Konsole der Welt. Sega Dreamcast.
Das Team HUCAST.net & KonTechs Ltd. veröffentlichte damals mit dieser androgynen, horizontalen Schießerei ein Spiel, an dem sich schon im Vorfeld die Geister schieden.
Wieder ein Shmup fürs DC, offensichtlich wieder am allgegenwärtigen Klassiker R-Type orientiert und wieder wurden Fans erst nachträglich mit Ankündigungen über das Erscheinen verschiedener Versionen informiert.
Die ständige Warterei der Vorbesteller auf das Endprodukt, ließ die Frage nach der Existenzberechtigung eines Fanprojektes in der derzeitigen Softwareflut der aktuellen Generationen aufkommen. Glücklicherweise hat sich die Warterei schlussendlich dann aber doch irgendwie gelohnt.
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Ein neues Dreamcastspiel ist in der Sammlung schließlich immer gut aufgehoben, und wenn es sich um ein liebevoll gestaltetes Stück handelt, ist es umso besser.

Das Beste oder der größte Kritikpunkt von DUX, ist möglicherweise die grafische Gestaltung des Werkes.
Klare und saubere Metallstrukturen, wechseln sich mit verspielt, symbiotisch wirkenden Pasteltönen in den Level ab und präsentieren einen einzigartigen Stil, der das Game unter vielen herausstechen, es aber auch zeitweise recht unübersichtlich erscheinen lässt.
Xexex verdächtig.
Ob es optisch also gefällt ist Geschmackssache. An dem Mut, zu solch einer Farbwahl und dem durchgängig stimmigen Einsatz von Kontrasten, lässt sich jedoch wenig kritisieren.
Hier könnten sich selbst alteingesessene Produzenten ein paar Ideen abschauen.

Spielerisch wird, wie vorher vom Team aber schon angekündigt, ein Konzept geboten, das man vorher lieben sollte, wenn man Spaß damit haben möchte.
Ballern, ausweichen und punkten.

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Der Durchflug der knallbunten Weltall-Level im 2D-Gleiter ist nur für Weltraumfreunde geschaffen die sich über ein „Game Over“ nicht wundern oder ärgern mögen. Drei Continues stehen dem Piloten zur Verfügung, anschließend muss man von vorne beginnen. Zahlreiche Checkpoints innerhalb der Level erleichtern aber das Vorankommen.
Optimale Manöver müssen über den schmerzhaften Tod gelernt und anschließend gemeistert werden, während die Formationen der anfliegenden Feindesschar, versuchen Euch vom Himmel zu schießen. Upgrades und ein hilfreicher Sidekick retten Euch aber vor der einen oder anderen brenzligen Situation. Hier liegt der spielerische Clou von Dux.
Der Sidekick lädt sich nämlich durch Feindbeschuss auf und fungiert auf Knopfdruck als Projektil-Magnet der Euch in dieser Phase für normale Geschosse unverwundbar macht und den Punktezähler zum durchdrehen bringt, sowie den Status des praktischen „Schüsse-Soakings“ verlängert.

Am Ende eines Levels wartet ein obligatorischer Boss, der mit etwas Taktik, ungeheurer Größe und Unmengen an Projektilen, euch am Retten des Universums zu hindern versucht.
Diese Endgegner sind im Gegensatz zum vorher veröffentlichten Fan Projekt des Ngdev Teams “Last Hope“ etwas aufwendiger animiert und erfreuen Liebhabers durch ihre knallbunten Schussmuster. Hat man die Reizüberflutung überlebt, kann man die Taktiken aber sehr leicht durchschauen und sich easy ans Zerlegen der Riesengegner machen.

Mit sechs Level Schussfeuerwerk im Pastell-Universum, einer Limited Edition inklusive Soundtrack, einem separat erhältlichen Soundtrack und einem Poster für die ersten Vorbesteller, bedienten die Hucast Mannen geschickt einige lüsterne Dreamcast-Jünger wie Videospielsammler und bereicherten dabei die „Shmup“-Liste des Dreamcast um einen weiteren Titel, der aber dank eins bösen High-Score Bugs im ersten Level und dem Zwang alle Continues nach einem Game-Over zu verbraten bei echten Baller-Fanatikern ziemlich Stiefmütterlich behandelt wurde.

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Stimmungsvolle Ballerorgien im zweidimensionalen Raum mit leckeren Amiga–Retro-Synthie-Soundtracks erscheinen für Freunde von Segas letzer Konsolo jedoch nie zu spät,noch zu häufig und dürfen, als ein solches Erstlingswerk eine sehr jungen Indie-Schmiede, auch mal nicht ganz perfekt sein, erfreuen somit trotz genannten Mängel bei Wohlwollen das Herz der Spieler und Betrachter.

Jedem der ein DC noch sein eigen nennt, sei der Blick auf den HUCAST Shop empfohlen, um sich weiter über DUX zu informieren oder es dort direkt zu bestellen. Alle andern werden sich wohl oder übel erst einmal ein Dreamcast suchen müssen, um in den Genuss der 2009 Veröffentlichung zu gelangen, die mittlerweile in DUX 1.5 und sogar dem Kickstarter finanzierten REDUX zwei Updates erfuhr, deren Tests in den nächsten Tagen hier auf Spiele-Maschine.de veröffentlicht werden wird.

DC Forever! – Aber drei DUX reichen nun.
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Eines Vorweg: mze findet den ersten Versuch aus 2009 auch heute noch am charmantesten.

DUX von HUCAST.net
Dreamcast
circa 20€ über den HUCAST Shop

Fotos: mze