Anthem bei Händlern bereits auf dem Grabbeltisch

Nicht als Werbung missverstehen!

Electronic Arts hat ein Problem. Erst vergeigte man mehrfach die aufwendigen Produktionen mit der beliebten Star-Wars-Marke, nun scheint die folgende Großproduktion des ehemaligen Mass-Effect-Entwicklers BioWare unter einem schlechten Stern zu stehen. Nachdem die ersten Testergebnisse ein paar Tage vor dem offiziellen Release wenig gute Kritiken einspielten, wird das Mega-Machwerk bereits von einigen Elektronikmärkten zum Spottpreis verkauft. Anthem bei Händlern bereits auf dem Grabbeltisch.

StarWarsBattlefrontII_Screen4 Foto: Electronic Arts
EA macht dem schlechten Ruf gerade alle Ehre.

In der vergangenen Generation auf PS3 und Xbox360 schoss Electronic Arts trotz mehrfacher Wahl zur schlechtesten Firma Amerikas überraschend häufig herausragende Software auf den Markt, die die gesamte Zeit in vielen Merkmalen definierte. Dead Space konnte bis zum dritten Teil Horror und Science-Fiction-Fans überzeugen, die Mass-Effect-Reihe gilt als eines der wichtigsten Entwicklungen für Videospiele in dieser Epoche. Gerade das letztgenannte Werk des nun an Anthem arbeitenden Teams von BioWare schuf entgegen des schlechten Rufs von EA großes Vertrauen in kommende Veröffentlichungen des Publishers brachte, welches jedoch spätestens mit EA Star Wars Battlefront II wieder vollkommen zerstört worden ist. Jetzt ist mit Anthem laut Kritikern wieder ein fehlerhaftes Produkt erschienen, welches sich an den falschen Schritten bereits erschienener Konkurrenztiteln orientiert und halb gar auf dem Markt geworden wurde. In Folge ließ EA sein dunkles Gesicht aufblitzen und löschte sogar kritisierende Inhalte von kooperierenden Influencern, die sich keiner Schuld bewusst waren, während der Publisher seinen sichtbaren Ärger nachträglich auf gewisse bezahlte Inhalte in dem gemeinten Video schob. Da Anthem aber somit nach nur zwei Tagen im Handel nun nicht das Zeug haben wird, um den gewünschten Verkaufserfolg zu erwirtschaften, schmeißen erste Elektronikmärkte ihr zuvor eingekauftes Überangebot bereits zum stark reduzierten Preis heraus.
Für nur 39 Euro kann man in deutschen Media-Märkten das neuste Werk von BioWare erwerben und hoffen, dass die gemachten Versprechen über die besonderen Qualitäten in irgendeiner Zukunft erfüllt werden. Das Spiel ist somit zum Start schon zwanzig Euro günstiger als beim MM-Konkurrenten Expert. Fraglich ist aber eine beschriebene Weiterentwickelung des Titels sofort, wenn ein Spiel des Herstellers EA nicht genügend Exemplare absetzt, oder einfach nicht genügend Geld in die Kassen des Publishers spült.

Inwieweit sich daher selbst bei reduziertem Preis der Einkauf von Anthem lohnen wird, lässt sich heute noch nicht ganz eindeutig prognostizieren. Offensichtlich ist bloß, dass EA seine besten Zeiten hinter sich gelassen hat – schon viel zu lange.