Iwata tells

Video der GDC 2005 veröffentlicht.

In Ehrung des verstorbenen Nintendo CEO Satoru Iwata, der am vergangenen Samstag verfrüht unsere Welt verließ, hat die Game Developers Conference die vollständige Rede des damals erst drei Jahre im Amt werkenden Nintendo Präsidenten auf Youtube veröffentlicht.
Anstatt wie in den sehr bekannten „Iwata asks“-Beiträgen Fragen zu stellen, gibt der sympathische Videospiel-Programmierer in der Keynote der GDC 2005 viele Einblicke in seine Jugend, und seine Auffassung von der besonderen Gaming-Branche.
Iwata tells.

IwataNintendoFoto via nintendo.com
Die Philosophie Iwatas wird noch Schule machen.

Die aktuell häufig wiederholten Worte Iwatas – „Auf meiner Businesskarte steht Präsident, aber in meinem Kopf bin ich Programmierer, aber in meinem Herzen bin ich ein Spieler.“ – stellen den ersten Satz des damals 45 jährigen Iwatas auf der erwähnten Konferenz für Spielentwickler dar.
Wie wichtig das Vermitteln von Emotionen sowie das Anbieten der richtigen Mischung aus Herausforderungen und Belohnungen in Spielen bleiben wird, sind die preisgegebenen Erkenntnisse die Iwata allen Besucher schenkt. Alle Bedürfnisse verschiedener Spieler müssten bedacht werden, was Nintendo stets versuchen würde.
Unverändert bliebe auch die These, dass man nur mit dem richtigen Software-Angebote, die dafür benötigte Hardware beim Kunden beliebt machen könne. Daher seien auch bereits bekannte und beliebte Marken ein so wichtiger Teil eines funktionierenden Geschäftsmodells. Eigene Erfindungen wären dabei das Wichtigste.
Die Zukunft solle dagegen ein wachsendes Geschäftsfeld für alle Beteiligten mit sich bringen, was aber auch wachsende Gefahren fördere. Die finanziellen Risiken würden kleine Firmen in Zukunft überfordern können. Daher würde neben dem Wachstum auf dem einen Sektor, im Gegenzug der Mut für neue Projekte schrumpfen.
So beschäftigt Satoru Iwata schon 2005 die geringe Anzahl unterschiedlicher Genres in Spielen sowie der fehlende Innovationsmut der Hersteller, sich an wirklich neue Konzepte zu wagen. Helden, Bosse, Rennstrecken und Spielumgebungen würden in den verschiedensten Spielen immer ähnlicher werden.
Für den Ausspruch, dass Grafik nicht das Wichtigste sei, erntet der nun besonders stark vermisste Szene-Kenner von seinen Gästen auf der GDC 2005 einen schallenden Applaus.
Die Gründe für alle Veränderungen und Pläne des damaligen Nintendo-Konzerns – der die Wii-Konsole damals noch nicht vorgestellt hatte – lassen sich in dieser, in Ehren veröffentlichten Keynote, nachträglich auch besonders gut rekonstruieren.
Please, have a look!

Da es auch nicht alltäglich ist, die Geschichten und Ansichtsweisen eines bedeutenden Programmierers – der dazu dreizehn Jahre lang Nintendo leitete – aus dem eigenen Munde erzählt zu bekommen, ist diese festgehaltene Stunde mit Satoru Iwata ein aufschlussreiches Zeugnis; und für interessierte Videospieler sinnvoll investierte Zeit.
Eine Stunde lang: „Iwata tells“.
Thank you!