GameStop korrigiert Prognosen nach unten.
Wer hätte das gedacht. Obwohl Sony gerade mit drei neuen Hardware-Angeboten erneut die Bühne des Videospiel-Business betrat, scheint der vergangene Black Friday in den USA besser für Microsoft und deren Hardware ausgegangen. Der Extrem-Verkauf in vielen amerikanischen Handelsketten lockte die Kunden mit besonders günstigen Angeboten, möglichst viele Einkäufe zu tätigen und dabei bereits an die Weihnachtsfeiertage zu denken. Die ersten Meldungen über die größten Verkaufsschlager der bekanntesten Händler sind nun bereits verfügbar; und man staunt nicht schlecht: Xbox schlägt Playstation am Black Friday.
Foto: Microsoft
Die Revision der Xbox One verkauft sich gut – Xbox One S.
Während Microsoft nur ein kleines Update der bisherigen Xbox One im Sommer in den Handel brachte, stapelte Sony seit Oktober Playstation4 Slim, Playstation VR und Playstation4 Pro bei Fachhändlern ab. Diese verschossen zuvor das vorangegangene PS4-Gerät zu Schleuderpreisen, weshalb ein Markt mit vielen nun überraschten und vielleicht auch sich hintergangenen fühlenden Neubesitzern entstand. Auch die Preise des technisch hochwertigsten Playstation4 Pro Systems stehen über den der Microsoft Xbox One Revision, die jedoch einen Vorteil bei dem Abspielen von Filminhalten gegenüber der neueren Sony-Konkurrenz bietet.
Schaut man jetzt auf die ersten Bestseller der amerikanischen Händler, könnte ein Zusammenhang zwischen den 4K-Abspielfähigkeiten der MS-Konsole und dem jetzt wohl höheren Verkauf des Systems erkannt werden.
Zwei von fünf Handelsketten verkauften ein Übermaß an Ultra-HD-Fernsehgeräten, die mit entsprechenden Inhalten versorgt werden müssen. Da die Playstation4 Pro hier nur eine Streaming-Funktion offeriert, könnte der Griff zu einer knapp 100 $ Dollar günstigeren Xbox One S nahegelegen haben, die im Besitz befindliche UHD-Blu-rays liest.
Nur bei Best Buy erhielt die PS4 den ersten Platz im Laufe des amerikanischen Verkaufsfeiertages, während zwei weitere der fünf bekannten Händler diese Position mit der Microsoft-Konsole erlangten. Xbox-One-Bundles mit Minecraft für knapp 250 $ Dollar waren der Hit.
Ein Problem scheint durch die große Hardware-Schlacht aber auch schon entstanden: So meldet die bekannte Gaming-Kette GameStop, dass man die Verkaufsprognosen für die nächsten Monate nach unten korrigieren müsse. Bis zu 10 % Prozent weniger Konsolen und Software würden trotz der kommenden Weihnachtsfeiertage über die Ladentheken wandern. Auch wären Verkäufe bekannter Blockbuster-Titel bereits hinter denen des Vorjahres geblieben.
Obwohl einige Verluste auf dem Software-Sektor sicherlich durch den Wechsel auf digital erwerbbare Medien erklärt werden können, sollte die Frage nach ausbleibenden Absätzen – trotz eines stetig erweiterten Kundenstamms – berechtigt bleiben. Anscheinend hat die Konzentration gewisser Hersteller, ein Überangebot im Hardware-Segment zu produzieren, insgesamt eine gegenteilige Auswirkung erreicht, als eigentlich erwünscht war.
Eine entscheidende Schlacht an der jungen VR-Front findet zeitgleich auch noch statt …