EA widerspricht in der Loot-Box-Debatte

Loot-Boxen seien kein Glücksspiel aus Sicht des Herstellers.

EA Star Wars Battlefront II löste eine gewaltige Debatte über das Vorhandensein von zusätzlichen Bezahlinhalten in Videospielen aus, die sogar dazu führte, dass einige Länder gesetzlich gegen das Treiben des Herstellers vorgingen. Der Verkauf von digitalen Items, deren Nutzen erst nach dem Einkauf ersichtlich wird, stellte aus Sicht von Zockern sowie Politikern eine Form von Glückspiel dar, die es zu unterbinden galt. In England wurde nun in dieser Woche ein Gespräch zwischen Mitgliedern des Parlaments und der Vizepräsidentin von Electronic Arts geführt, in welchem sich der Publisher zu den bestehenden Vorwürfen äußern durfte. Und EA widerspricht in der Loot-Box-Debatte, da man die Geschäftsstrategie mit der von Überraschungseiern vergleichen könne.

StarWarsBattlefrontII_Screen1 Foto: EA
Star Wars Battlefront II wurde teils als Casino beschrieben.

Kerry Hopkins, die derzeitige Vizepräsidentin von EA, sagte während der Anhörung, dass sie der Meinung wäre, dass Loot-Boxen ethisch unproblematisch wären und dazu Spaß brächten. Das Bezahlen für ungewisse Inhalte wäre dem Verkauf von Kinderüberraschungseiern vergleichbar, bei denen man auch nie wisse, was man erhielt. „Wir sind der Meinung, dass die Art und Weise, wie wir diese Art von Mechanik implementiert haben – und Fifa ist natürlich hier unser größtes Projekt, unser Fifa Ultimate-Team und unsere Packs – tatsächlich ziemlich ethisch und lustig sind und den Menschen Spaß machen“, sagte Kerry gegenüber den Mitgliedern des Parlaments. „Wir stimmen mit der britischen Glücksspielkommission, der australischen Glücksspielkommission und vielen anderen Glücksspielkommissionen überein, dass sie kein Glücksspiel darstellen, und wir sind uns auch nicht einig, dass es Beweise dafür gibt, dass dies zu Glücksspielen führt“, fügte Kerry nach Fragen von Abgeordneten hinzu. Die Verbote in Belgien und Holland hingegen wären auch nicht auf richterlichen Beschluss in Kraft getreten, sondern nur, weil die Regierungen unter der Betrachtung ihrer Landesgesetze Loot-Boxen als gesetzeswidrig einstuften. Einsehen, dass ein gewaltiger Teil der Spielerschaft mit der angewandten und hinterlistigen Strategie von EA nicht zufrieden ist und Loot-Boxen als Glückspiel betrachtet, wollte Kerry Hopkins als Vizepräsidentin von Electronic Arts daher wohl nicht.

Auch eine Kunst!