Loot-Boxen in Spielen zukünftig strafbar

Niederlande und Belgien verbieten Glückspiele in Videogames.

Am 19.04. haben die Niederländer entschieden, dass ein zusätzliches Feilbieten von virtuellen Gütern in Videospielen unter den glücksspielähnlichen Bedingungen der Loot-Box-Strategie nicht länger hingenommen werden soll. Nun hat sich heute auch die Regierung in Belgien entschlossen – nach einigen Überlegungen zum Thema – nicht länger hinzuschauen, wie Kinder von Publishern zum Geldausgeben animiert werden. So werden Loot-Boxen in Spielen zukünftig strafbar und ziehen ordentliche Erziehungsmaßnahmen hinter sich her.

StarWarsBattlefrontII_Screen3 Foto: EA
Battlefront II schoss übers Ziel – Ende der Loot-Boxen eingeleitet.

Die Debatte um das derzeitig im Angebot befindliche Krieg-der-Sterne-Spiel des Publishers Electronic Arts löste auch in Belgien eine Beobachtung der an den Tag gelegten Marktstrategien aus, welche verschiedene Games unterschiedlicher Hersteller genauer analysieren sollte. Fifa 18, Counter Strike: Global Offense, Overwatch und eben Star Wars Battlefront II EA wurden aufgrund ihrer zusätzlichen Online-Angebote geprüft und unter den Gesichtspunkten des Jugendschutzes betrachtet. Dabei entschied man nun in Belgien ähnlich wie in Holland und definierte das System der sogenannten Loot-Boxen als Glücksspiel, was es somit direkt als eine illegale Form des Geldverdienens einstuft. Aus diesem Grund müssen alle Hersteller sich um eine Entfernung dieser bedenklichen Inhalte bemühen, wollen sie künftig nicht nach belgischem Recht strafrechtlich verfolgt werden. Strafzahlungen in Höhe von 800000 Euro können in Bälde verlangt werden, oder sogar Gefängnisaufenthalte von bis zu fünf Jahren scheinen möglich. Sollten sich Kinder unter den Geschädigten befinden, könnten sich diese Strafen noch verdoppeln.
Amüsant in der belgischen Kampfansage gegen die Videospiel-Publisher ist nur, dass ausgerechnet der Stein des Anstoßes – Battlefront II – aufgrund der kurzzeitigen Entfernung der Mikrotransaktionen aus der Software, ungeschoren aus der staatlich geführten Debatte entkam.
Inwieweit sich Hersteller zukünftig auf den europäischen Markt anzupassen wissen, oder ob der Schuss vor den Bug global verstanden wird, muss die Zeit zeigen. In den USA machte man sich aber auch schon gegen das unlautere Geldverdienen mit unverdorbenen Kinderseelen stark, weshalb die Hersteller unter ernst zu nehmenden Druck geraten.

Ein Photonentorpedo mit folgender Kettenreaktion.