Next-Gen has no future?!

Platinum Games ist von der kommenden Hardware noch nicht überzeugt.

Neue Konsolen sind immer eine feine Sache – meistens zumindest. Erscheint neue Hardware namhafter Hersteller, können Spieler der Welt damit rechnen, in neue Welten befördert zu werden. Technische Limitationen der Vergangenheit werden ausgemerzt und fantastische Möglichkeiten werden greifbar. In der Regel dauert es heutzutage immer ein paar Jahre, bis tatsächlich die Power ausgeschöpft werden kann, aber regulär werden Dinge möglich, die zuvor nicht denkbar waren. Im Laufe der Videospielgeschichte sind die Schritte in die Zukunft zwar kleiner geworden, doch früher merkte man den Unterschied verschiedener Generationen merklich. Mit dem anstehenden Start von Xbox Series X und Playstation 5 stehen die Sterne bislang jedoch noch nicht lesbar am Himmel, auch wenn neue Grafik-Engines viel versprechen. Viele Entwickler sind auch davon überzeugt, dass hier ein gewaltiger Schritt getan wird, doch nicht alle Menschen in der Branche sehen das so. Platinum Games, die für furiose Action bekannt sind, zeigen sich bislang eher unbeeindruckt, was die Revolution im Gaming-Bereich angeht. Next-Gen has no future, könnte man aus den Meinungen der Japaner herauslesen.

Foto: Microsoft
Next-Gen has no future – Platinum Games wartet auf Überraschungen.

Die einst vom WiiU recht überzeugten Herren hinter Entwicklungen wie Bayonetta 2 und The Wonderful 101 von Platinum Games ließen es sich in einem Interview mit Videogameschronicle.com nicht nehmen, ihre Einstellung zu den kommenden Nex-Gen-Systemen auszusprechen. Schon vorab sprach Entwickler Atsushi Inaba davon, dass er nichts Weltbewegendes in den Ankündigungen von Sony und Microsoft betreffen der nächsten Konsolengeneration erkennen konnte, was ihm Kritik in der Spielergemeinde einbrachte. Jetzt äußerte sich Inaba erneut zu den ihm bekannten Tatsachen, die für ihn keine Revolution darstellen würden. Es sei zwar schön und gut aus Entwicklersicht, dass mehr grafische Power und leichtere Handhabung geboten würden, doch der gewisse Aha-Effekt sei bei Xbox Series X und PS5 bislang nicht erkennbar. Vergleiche mit dem Umschwung von Bitmap- zu Polygon-Grafik werden daher angestellt, um seinen Eindruck zu erläutern. Während der Wechsel vom Super Nintendo zur ersten Playstation die Spieler umbließ und unmöglich Geglaubtes machbar werden ließ, wären die Schritte von den aktuellen Konsolen zu den kommenden Geräten in keiner Weise derartig revolutionär. Die extremen Überraschungen seien bislang nicht zu erkennen, auch wenn Inaba einräumt, noch nicht alle Details der Systeme zu kennen. Auch sei es nur seine individuelle Meinung, die er äußern würde. Doch wenn er selbst anerkennen würde, dass gewisse technische Dinge interessant und „cool“ wären, so frage er sich nur einige Minuten später, was er sich auf Streaming-Diensten im TV anschauen sollte, da es ihn aktuell besser unterhalten würde. Auch hält er Nintendos Switch für ein Beispiel, wie Konsolen für neuartige Erfahrungen bei ihrem Erscheinen sorgen könnten. Das tragbare Heimkonsolensystem habe schließlich für eine große Veränderung der Wahrnehmung von Videospielen gesorgt, womit zuvor niemand rechnete. Diese Effekte vermisse er derzeit noch bei PS5 und Xbox Series X, was jedoch nicht heißen würde, dass sie nicht noch anstehen könnten.

Interessant ist die Meinung von Platinum Games dennoch, schließlich empfanden schon einige Zocker den Wechsel von Gen 7 auf Gen 8 als nicht genügend fortschrittlich – besonders in den ersten Jahren ihrer Existenz. Ob die neuen Next-Gen-Konsolen somit eine rosige Zukunft besitzen, hängt einmal wieder davon ab, was Teams mit den dazugewonnenen Funktionen anstellen werden.

Warten wir es ab!