E3 2013 – Microsoft´s XBOX ONE

Im Auge der Drei… … die Drei im Auge
Die weltgrößte Elektronik-Gaming Show in Los Angeles fand wieder statt und mze hat sich alles rein gefahren.

Vom 10.-12. Juni feuerte die Spielebranche aus allen Rohren, um die Neuheiten und den eigenen Namen in die geifernden Massen zu feuern. Die E3 2013 stellte ein besonderes Event dar. Für Videospielfreaks ist die Messe eh ein Highlight, doch wenn ein Konsolenzyklus zu Ende geht und zwei große Produzenten ihre neuen Geräte auf den Markt bringen, ist das für Herzblutspieler wie Olympia, Wimbeldon und die Fußball WM auf einmal. Hier werden die Weichen des Kommenden schmiedet. Dazu war im Vorfeld das Internet schon mit wilden Gerüchten über die Zukunft der aVideospiele überhäuft, so dass die Vorstellungen der kommenden Strategien aus den Hälsen der Hersteller selbst, sehnsüchtig erwartet wurden, um alle befürchteten Skandale zu vertreiben und alle erfüllten Träume zu lobpreisen.
“Gentlemen, start your emotion engines.”

Xbox One
Orwell Maschine

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Foto: Microsoft

Eigentlich hatte der Redmonder Microsoft Konzern beste Karten. Durch unerschöpfliche Ressourcen wurde die Xbox zum Begriff. Ihr Nachfolger, die Xbox360 konnte trotz Hardwaremängeln dank gutem Support mit der Konkurrenz stand halten und verschaffte sich teils sogar einen besseren Ruf.
Dieser ist dem Windows Hersteller nichts mehr Wert.
Die neu vorgestellte Konsole ist kein Spielgerät im üblichen Sinne mehr, sondern soll eine All-in-One Lösung für Wohnzimmertechnik werden. Nun mit Blu-ray Player und bekannten Smart TV Features bestückt, soll sich die Konsole mit vielen weiteren Geräte im Haushalt verbinden, um ein neues Entertainment Gefühl zu vermitteln.

HD TV, Tablet, Phone, PC und Xbox360 vorausgesetzt.

Da die neue leider nicht abwärtskompatibel ist, muss man die alte Xbox360 ins Ökosystem integrieren, will man seine gesammelten Games und Arcade Titel in Zukunft weiter spielen. Kinect, das in einer neuen Version jedem Grundgerät beiliegen wird, den Puls eines Menschen messen kann und bei ausgeschalteter Konsole zwingend im Stand-By Modus verharrt, ermöglicht Gesten und Sprachsteuerung, um Ende des Jahres ohne Knopfdruck durch die TV-Kanäle zu zappen.

Kabeltuner, Sat-Box, Decoder vorausgesetzt.

Die mit Argusaugen beobachtete Frage um eine mögliche Unterbindung des Gebrauchthandels von Software und einem damit verbundenen Onlinezwang beantwortete Microsoft kurz vor der E3 mit einem in Kaudewelsch gehaltenem “Ja”. Internet zwingend, Router oder W-Lan sowie ein Xbox Live Account sind zwingende Voraussetzungen. Es soll zwar über Umwege möglich sein mit Freunden oder lizensierten Händlern einmalig einen Second Hand Deal abzuschließen, übliche Privatverkäufe oder ein Ver- und Ausleihen sind durch ein accountgebundenes Lizenzsystem bei der Xbox One nicht mehr möglich.

Spielekauf ist nun der Erwerb einer Erlaubnis, die erstandene Spieldisc nutzen zu dürfen, solange es der Hersteller auf direkte Anfrage im Netz gestattet. Zu diesem Zweck registriert sich das Gerät alle 24 Stunden bei Microsoft. Die Xbox One soll aber auch Teile ihrer Rechenleistung aus der Online Anbindung beziehen. Mit 300.000 Servern möchte Microsoft Rechenprozesse in die Cloud verlagern und das auf drei Betriebssystemen basierende “All-in-One” System mit seinen zig Komponenten entlasten.

Stabile und schnelle Internetanbindung vorrausgesetzt.

Schon bei der ersten Präsentation der Kiste kurz vor der E3 schäumte die Wut der Spieler im Netz. Unfreiwillig komische Resonanz von Microsoft verbesserte die Situation im Folgenden nicht und eine Abkehr von der Fachpresse, der auf der E3 sogar die typische Fragerunde gestrichen wurde, stellte den Gipfel des sich maßlos überschätzenden Xbox Herstellers dar.

Microsoft hat es geschafft mit der Xbox One ein Videospielzeug zu basteln, das sich so niemand wünscht und dem man so nicht trauen kann (Schlagwort PRISM).

In den neunziger Jahren sind bereits Philips, Commodore und Electronic Arts an ihren Konzepten gescheitert, die einen anderen Schwerpunkt als Spiele boten. Diese Geräte waren jedoch nicht in der Lage ihre Besitzer samt Umgebung zu scannen und täglich beim Mutterkonzern anzurufen, um deren Beschäftigungsmuster preiszugeben, während zeitgleich die Erlaubnis zur eingeschränkten Nutzung bestätigt werden muss.

Für 499€ will Microsoft den Angriff auf Konsumenten, ihre Eigentumsrechte und Privatsphäre mit der Xbox One im Winter beginnen. Weltweit wurde die Maschine auch deshalb bereits nur als traurig, amüsante Farce wahrgenommen.

Alle kommenden Spiele auf der Xbox One sind somit leider, genau wie Microsofts Interesse an der Gunst der Konsumenten, schlicht irrelevant.
Aufgrund unnützer TV Funktionen, digitaler Rechteverwaltung und der Kinect Raumüberwachung mit Onlinezwang, heißt es für eine große Masse von Menschen schon lange vor dem An- und Abschalten der Serverbänke, die ein dauerhaftes Ende der kompletten Nutzung einläuten
“Game Over Microsoft”.

Update: Aufgrund des heftigen Widerstandes der Spieler und Sonys E3 Kampfansage, hat Microsoft die Onlinepläne der Konsole überdacht und geändert.