In England weit unter Prognosen.
Das Desaster, das sich EA mit Battlefront II eingefangen hat, scheint erst am Anfang. Nachdem zum Verkaufsstart vom geplanten Bezahlsystem abgerückt werden musste, scheinen nun auch die Absatzzahlen im Einzelhandel spürbar von den Ereignissen getroffen. Star Wars Battlefront II versagt beim Verkauf laut Informationen aus England.
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Von der Macht verlassen – Star Wars Battlefront EA
Alle Augen der Branche sind auf den alteingesessenen Entwickler Electronic Arts gerichtet, deren Münder sich oft auch nicht etwas Schadenfreude verkneifen können. Zu den bisherigen Mitstreitern der Anti-Loot-Box-Tafelrunde gesellte sich kürzlich noch CD Projekt Red aus Polen, die Gerüchten widersprachen, man kreiere mit Cyberpunk 2077 auch ein „Games-as-a-Service“-Modell, mit den Worten, dass derartige Gier anderen Publishern besser stehe und Spieler nichts zu befürchten hätten.
Dass beschriebene Geldgeilheit von einer vernetzten Gemeinde anscheinend tatsächlich nicht mehr offenherzig unterstützt wird, zeigen die ersten Verkaufszahlen des hochpreisigen Krieg-der-Sterne-Lizenzspiels. In England, wo Händler erst Prognosen machten, dass sich Battlefront II wesentlich besser absetzen würde als Battlefield 1 aus dem letzten Jahr, musste man feststellen, dass die Verkäufe im Vergleich jedoch um 50 Prozent gesunken sind. In Betrachtung zu dem ohne Singleplayer-Kampagne ausgelieferten Battlefront aus 2015 seien die Verkäufe sogar um 61 Prozent gesunken, was bei einer stark gewachsenen Nutzerzahl an den unterschiedlichen Spiele-Maschinen noch einmal den Ernst der Lage des jüngsten EA-Star-Wars-Titels aufzeigt. Anscheinend wurde der Riese im Business so hart von der Kritik getroffen, dass nun auch andere Spiele des Herstellers eine Überarbeitung erfuhren, in der Hoffnung erneut auf einen gemeinsamen Nenner mit der Kundschaft zu stoßen.
Ob das an den Tag gelegte Verhalten des großen Electronic Arts aber nicht doch eher den zuvor noch semiprofessionell übers Ohr gehauenen Kundenstamm zur weiteren Abkehr bewegt und angerichteter (PR)-Schaden noch über langen Zeitraum Spuren im Handlungsspielraum des Herstellers hinterlässt, kann von echten Jedi-Rittern sicherlich heute schon vorhergesagt werden. Wer drei Tage nach Veröffentlichung des neusten Star-Wars-Battlefront-Titels über Minuten keine 20 Mitspieler für einen zünftigen Luftkampf zusammenbekommt, dürfte ebenfalls eine Ahnung des angerichteten Desasters bekommen.
Sternenzerstörer in Atmosphäre gesichtet.