Thunderdoom
John Carmack und John Romero sind Spielern ein Begriff. Die Gründer von id-Software und Urgesteine des Egoshootergenres sorgten mit ihren Meilensteinen Doom und Quake lange Zeit auf PC-Systemen der 90er Jahre für Höllenspaß und viel Brachialgewalt. Nach Jahren der Abstinenz und Abgeschiedenheit, veröffentlicht Bethesda Sofworks nun id´s neuste Spieleentwicklung, die auf den schlichten Namen Rage hört und wieder recht anarchistische Wege geht.
Erneut haben sich die Mannen hinter id´s Mauern dazu entschlossen ihre eigene Softwareengine zu basteln, die vollkommen auf eigene Ansprüche geeicht wurde. Auch der Entwicklungsaspekt wurde schon im Vorfeld dahingehend kommentiert, dass das Spiel erst dann erscheine, wenn es fertig sei und nicht wenn es ein Publisher sich wünsche. Das Ergebnis haut dafür nun selbst Veteranen aus den Latschen.
In Rage seid ihr zum Schutz vor einem Meteoriteneinschlag in einem Bunker in künstlichen Schlaf versetzt worden, um nach den schrecklichen Verwüstungen des Einschlages wieder für die Arterhaltung der Menschheit sorgen zu können. Natürlich funktioniert die Technik nicht richtig und so findet ihr euch Jahre zu früh und als einziger Überlebender des Bunkers in einer apokalyptischen und anarchischen Welt wieder.
Mad Max lässt grüßen, denn Menschen wie Mutanten haben sich auf dem einst fruchtbaren Planeten ihre Areale gesichert und stehen sich im Kampf ums Überleben von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Mit aufrüstbaren Buggys bereist ihr die wüste Umgebung, helft Verbündeten, fahrt Rennen und ballert mit einem ordentlichen Waffenarsenal verbrecherische Gangs aus ihren Festungen. Gefundene Items lassen sich entweder verwerten oder verkaufen, wobei ihr den Gewinn sinnbringend in Upgrades eurer Gefährte, Ausrüstungen und in Unmengen Munition steckt.
Von der gesamten Erscheinung hinterlässt Rage einen spektakulären Eindruck. Grafisch wird auf den mittlerweile betagten Konsolen eine unglaubliche Pracht erzeugt, die in flüssigster Darstellung, mit beeindruckender Weitsicht und feinsten Details überzeugt. Die Animationen der Gegner sind geschmeidig und lassen den Spieler durch ihr schnelles anrücken oft in den Rückwärtsgang schalten. Das präzise Steuern der Gefährte, sowie das vermittelte Geschwindigkeitsgefühl bieten fürs Egoshootergenre einen neuen Standard. Und das ist es was Rage trotz seiner vielfältigen Möglichkeiten bleibt. Ein Egoshooter – Ein wegweisendes, düstergrelles Egoshooteractionadventure ohne Airbags, Bremsen und Sicherheitsgurte.
Ein Spiel wie Mel Gibson.
Rage
Fotos: Bethesda
USK 18
Circa 60€
Xbox360-ASIN: B003ZD9NC0
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