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Xenoblade Chronicles X

Thunderbirds Are Go.

Mit Xenoblade Chronicles X schenkte Nintendo WiiU-Spielern ein Mammut-RPG zum Fest.
Verschenkt wurde es natürlich nicht, doch betrachtet man die Freude, die das riesige Spiel zum Dezember-Release unter Spielern schuf, dürfte das Game als direkter Weihnachtsgruß verstanden worden sein. Über 300 Stunden lassen sich in dem wohl größten RPG der aktuellen Stunde verbringen, glaubt man den Aussagen der Designer. Doch auch falls nur nach circa 80 Stunden das Ende der Geschichte erreicht werden möchte, bietet Xenoblade Chronicles X viel Inhalt über einen langen, sehr langen Zeitraum.

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Die Geschichte des Monolith Soft Games beginnt auf dem fremden Planeten Mira, auf welchem der verbleibende Rest der Menschheit Zuflucht fand, nachdem die Erde im Krieg zwischen zwei Außerirdischen Rassen vernichtet wurde. Nur ein einziges Schiff schaffte es in einer Notlandung auf eine neue Oberfläche, weshalb das Überleben der gesamten Spezies nun vom Spieler abhängt.
Als neustes Mitglied einer Spezial-Einheit, ist es nun die Aufgabe, die unbekannte Umgebung auszukundschaften und Gefahren möglichst früh aus dem Weg zu räumen. Auch müssen selbstverständlich Proben der Flora, Fauna und Mineralien-Welt gesammelt werden, sowie viele Aufgaben für die zahlreichen Überlebenden erledigt.
Bis zu vier Mitglieder finden sich in der gesteuerten Gruppe, die nach Kämpfen und Erfolgen immer an Erfahrungswerten gewinnen. Online lässt sich das neue Xenoblade daher auch mit drei Freunden gleichzeitig spielen – asynchron mit insgesamt 32 Personen.
Alle Charaktere gehören stets in verschiedenen Kategorien bestmöglich ausgestattet, was oft mit dem Verwalten von weiteren Unterkategorien verbunden ist.
Nahkampf- und Fernwaffen sowie eine unüberschaubare Anzahl wachsender Fähigkeiten sorgen für ein ausgeglichenes Kampfklima. Unterschiedliche Kampfklassen verändern dazu Repertoire und Herangehensweise.

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Der Planet Mira bietet fünf zusammenhängende, riesige Kontinente und ein ausladendes Stadt-Areal.
Auf dem WiiU-Gamepad sieht man die gesamte Welt in hunderte Sechsecke aufgeteilt, wobei in jedem einzelnen mindestens eine Nebenaufgabe wartet. Auch müssen zwecks Erforschung in regelmäßigen geografischen Abständen Sonden in den Boden verankert werden, die fortan für Ressourcen sorgen und sinnvoll miteinander verknüpft Reichtum anhäufen können.
Das eigentliche Geschehen besteht in der Regel in Wanderungen durch die atemberaubende Landschaft, die es zu erforschen gibt. Kämpfe mit den phantasievollen Kreaturen werden dann einem modernen Rollenspiel typisch in Echtzeit ausgetragen.
Während hier alle Charaktere eigenständig handeln, reagiert der Spieler besonders auf Zurufe der Gruppenmitglieder und beantwortet deren Forderungen mit einer entsprechenden Auswahl seines Könnens. Diese Fähigkeiten benötigen dann wieder etwas Zeit bis sie erneut genutzt werden dürfen.
Passt das Timing und das erreichte Level, findet man sich überraschend gefordert in epischen Schlachten gegen teils riesenhafte Monster wieder.
Xenoblade Chronicles X spielt mit dem Größenbegriff wie kaum ein anderes Spiel.
Da man den eigenen Helden aus der Schulterperspektive steuern kann, die Kamera aber das Geschehen auch meilenweit entfernt von dieser einfängt, wechselt die Wahrnehmung ähnlich der genutzten Ego- und Vogelperspektive. Da manch Kreatur Zehennägel der Größe menschlicher Protagonisten besitzt, erwartet einen in dem japanischen Rollenspiel so mancher WOW-Moment. Nützliche Gadgets erleichtern zum Glück das Navigieren in den gigantisch wirkenden Steppe, die vollständig mit fremdem Leben überwachsen ist – zu Wasser, zu Lande und in der Luft.

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Technisch macht Xenoblade Chronicles X alles richtig, auch wenn aufgrund von Performance-Optimierung teils Kollisionen vollständig abgeschaltet sind, Gegenstände teils absichtlich spät eingeblendet werden und die Gesichter von der Erde eher an vergessenen Puppentrick erinnern.
Da jedoch eine fantastische Welt mit fantastischen Wesen über Wochen in den Bann zieht, freut man sich während der recht langen doch nötigen Anpassungsphase eher über die Konsistenz des Gezeigten, anstatt sich über deren Schwächen zu wundern.
Fliegende Roboter, die auch als Rennauto flott über Mira heizen, entschuldigen dazu jegliche Kritik im grafischen Sektor mit einer besonders schnellen Darstellung des komplexen Fantasia-Landes.
Spezielle High-Speed-Datapacks, die kostenfrei über den Nintendo eshop beziehbar sind, schmälern die grafischen Defizite von Xenoblade Chronicles X auch auf ein Minimum.
Punktlandung auf Phantasy Star Mira Maximus.

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Xenoblade Chronicles X
Fotos: Nintendo
USK 12
Circa 55€
WiiU – ASIN: B00ZTRB8UU
WiiU Steelbook Edition – ASIN: B014RE40UA