Breath of the Wild ist nicht so gut wie oft gesagt wird.
Die Entwicklung von The Legend of Zelda: Breath of the Wild lief bei Nintendo nicht ganz so wie geplant. Eigentlich sollte das Game exklusiv auf der mit einem Bildschirm im Joypad versehenen Spielkonsole WiiU erscheinen, doch da sich dieses Gerät nicht auf dem Markt behaupten konnte, portierte man gut ein Jahr vor der Veröffentlichung das gesamte Werk auch auf das erst noch erscheinende Switch-System. Insgesamt verzögerte sich die Fertigstellung, doch dieser Schritt, das Game auf eine komplett andere Plattform mit anderen Features zu hieven, kostete nochmals mehr Zeit – und WiiU-Spieler das praktische Item-Verwaltungsmenü auf dem Touchscreen des Controllers. Da sich die Switch-Konsole zum Start mit dem über Jahre in der Entwicklung befindlichem Zelda-Game brüsten konnte und dank besserer Hardware auch eine bessere Performance als die WiiU bot, feierte die neu auf den portablen Konsolen-Primus aufgesprungene Gaminggemeinde das Open-World-Spiel wie eine Offenbarung. Doch The Legend of Zelda: Breath of the Wild ist nicht so gut wie oft gesagt wird, stellen nun immer wieder kritische Betrachter fest, denen der Zelda Mainstream Overhype ein wenig gegen den Strich geht.
Foto: Nintendo
Breath of the Wild ließ die Wertungen steigen wie Raketen.
Testete man The Legend of Zelda: Breath of the Wild auf WiiU und nicht auf Swicht, wurden gewisse Schwächen des Spiels schneller offensichtlich, als wenn man die portable Switch-Version exzessiv zockte. Technisch machte es eine schlechtere Figur, das Feintunig fehlte, und besonders die zuvor in Remakes extra implementierte Item-Verwaltung auf dem Touchscreen wurde bitter vermisst. Gerade da Big-N zeitweise dieses Feature auch noch bei Breath of the Wild in Ausschnitten vor dem Release des Swicht auf WiiU funktionierend zeigte. Somit waren Nutzer der WiiU-Fassung nicht ganz so euphorisiert, wie es die Besitzer einer neuen Hardware waren, die möglicherweise schon lange kein Spiel mehr von Nintendo gespielt hatten. Dazu fielen andere Dinge negativ ins Auge, die sich beispielsweise bei den nicht immer einwandfrei funktionierenden Physikrätseln in den kurzen und verstreuten Schreinen fanden, oder in dem fehlenden Zugfaktor, den man in Games gern Pacing nennt. Da es sich erstmalig – seit dem ersten NES-Titel – um eine wirklich offene Welt handelte, stapfte man teils ohne Ziele durch die Pampa und musste einfach abwarten, was als Nächstes passieren wird. Neu für Spieler, die sich durch die mit viel Story vollgestopften Zelda-Games der Vergangenheit boxten und in Link einen freundlichen Protagonisten fanden, der zwar still, aber nicht stumm gewesen ist. VGCulture.com hat sich aktuell mit den Schwächen von Breath of the Wild auseinandergesetzt und bestätigt diese Wahrnehmung, die einen Zelda Mainstream Overhype bei Medien und Spielern erkennt, wird das Game als „bestes Spiel der Geschichte“ oder als das „beste Zelda-Spiel aller Zeiten“ bezeichnet. Gerade der oft weniger geschätzte Vorgänger auf Wii – The Legend of Zelda: Skyward Sword – perfektionierte den Antrieb, dem der Spieler ausgesetzt war, um weiter in der Geschichte zu kommen und somit die klar gestellten Aufgaben möglichst flott bewältigen versuchte. Perfektes Pacing, eben. Dazu bot die mit Wii-Motion-Plus versehene Steuerung eine ebenfalls nicht zu verachtende Neuigkeit, die kein Zelda-Game zuvor vorzuzeigen hatte. Dungeons bot das Game ebenso, die in Breath of the Wild leider auf ein Minimum reduziert wurden und somit auch die geliebten Bossfights ausfallen ließen. Es gibt daher genügend Gründe, von einem Zelda Mainstream Overhype zu sprechen, wenn das Lob betreffend The Legend of Zelda: Breath of the Wild galaktische Sphären erreicht. Ähnlich wie bei dem zuletzt veröffentlichten Super Mario Odyssey, das zwar spielerisch gut für zwischendurch funktionierte, aber inhaltlich die Tiefe und Perfektion gewisser Vorgänger vermissen ließ, aber dennoch zumeist Höchstwertungen kassierte.
Da Nintendo mit absoluter Sicherheit bereits an Nachfolgern beider bekannten Marken werkelt, kann man nur die Daumen drücken, dass sie ihre etwas überschätzten Werke zu übertreffen versuchen werden. Ein gerechtfertigter Hype wäre die verdiente Folge.