Vermisste Features vergangener Videospieltage

Retrogames konnten mehr!

Natürlich sind manche Erscheinungen auf den heutigen Videospielsystemen in der Vergangenheit unvorstellbar gewesen. Dennoch muss ein jeder alter Zocker eingestehen, dass manche Veränderung des Marktes nur bedingt mit Vorteilen gesegnet wurde. Oft verlangen die modernen Systeme recht viel Aufmerksamkeit, sollen sie stets mit neusten Updates und Funktionen bestückt sein, um ein einwandfreies Erlebnis während der auf Online-Auseinandersetzungen geeichten Gamingsessions zu garantieren. Doch auch andere Aspekte aktueller Software- und Konsolenveröffentlichungen lassen gerne in Zeiten schwelgen, in denen Games einige Selbstverständlichkeiten boten, die es derzeit nur noch selten zu bestaunen gibt. Vermisste Features vergangener Videospieltage könnten daher gut als Vorbild für kommende Releases genutzt werden – Retrogames konnten mehr!

Family_Computer_Nintendo Foto: mze
Fast jedes Game ein Klassiker – Grfx, Bgm & Gameplay.

Alleine ein Miteinanderspielen stellt sich heute häufig als eine mit vielen Hindernissen gespickte Herausforderung heraus, welche oft in keinem Verhältnis zu den anschließend gebotenen Freuden steht. Doch auch weniger komplizierte Spektren der Videospielkultur sind in der hochgewachsenen Industrie nur noch selten in dem Maße bedient, wie es in der längst vergangenen Vergangenheit einst einmal üblich war. Auf Ostrog.com wurden fünf Punkte genannte, die definieren, warum die heutigen Entwickler sich erneut auf gewisse Eitelkeiten besinnen dürften, um etwas besserer Videospielkultur zurück zum Leben zu verhelfen. Darunter fallen die Aspekte der musikalischen Ergüsse, welche heutzutage oft durch eingekaufte Komponisten und hochtrabende Produktion überzeugen wollen, aber einst mit einfachen Melodien und netten Sound-Spielereien wesentlich stärker überzeugen konnten. Erinnern sich alte Gamer an die Musik aus Castlevania, Mystical Ninja oder nur Bubble Bobble, schwillt das Herz an und die Emotionen kochen auf, ist hier nur beizupflichten.
Dass Games keine Verbindung zum verkaufenden Konzern besaßen und daher förmlich überall gezockt werden konnten – auch bei Omi im Urlaub – stelle einen anderen Vorteil der Vergangenheit dar. Dass sich durch dieses uneingeschränkte Nutzungsrecht – dank Eigenbesitz – auch der lokale Multiplayermodus in den Vordergrund spielte, spiele dazu eine tragende Rolle, warum Retrogames oft etwas mehr als heutige Videospiele bieten könnten. Dieses führe dann auch unweigerlich zu einer weniger komplexen Eingabe, die nahezu jedermann ein Mitspielen ermöglichen würde. Heutzutage ließen selbst Quick-Time-Events den Bildschirm mit Beschreibungen überquellen, obwohl es in Zeiten mit 8- und 16-Bit-Systemen einst schon wesentlich einfacher ging. Ebenso wäre die Problemlösung in der Vergangenheit nicht so kompliziert gewesen, was jedoch natürlich in erster Linie der Komplexität der heutigen Spiele-Maschinen geschuldet ist. Dafür machen sich die Entwickler von Software in der heutigen Zeit besonders schuldig, mit dem Anbieten von zusätzlichen Onlineangeboten für klingende Kassen zu sorgen. Anstatt ein Spiel fertigzustellen und den kompletten Inhalt in das verkaufte Paket zu packen, wird nachträglich zum Zahlen gebeten, will der Spieler nicht auf gewisse Dinge verzichten, welche früher selbstverständlich im Grundpreis enthalten waren.

Dass so manche Stärke aus der Vergangenheit von modernen Zockern auch wirklich vermisst wird, beweisen die unkompliziert zu nutzenden Veröffentlichungen im Retro-Mini-Konsolen-Bereich sowie die Entwicklungen im Videogame-Streamingsektor, wo man sich derzeit auch ganz bewusst etwas lieber auf die vergangenen Tage der weit zugänglicheren Videospielgeschichte besinnt.