Sony stoppt die Gamecode-Verkäufe bei Händlern

Spiele nur noch direkt über das PSN herunterladbar.

In der heutigen Konsolengeneration hat es sich zur Gewohnheit entwickelt, dass Spiele nicht mehr zwingend als haptisches Medium verkauft werden, sondern oft nur als Download ihren Weg zum Spieler finden. Bislang konnten Kunden für gewisse Veröffentlichungen in Geschäften einen Code erwerben, der den Zugang zu den Daten freigab. Nun hat sich der Playstation-Hersteller Sony aber anscheinend gegen dieses Geschäftsmodell entschieden und möchte forcieren, dass man nur noch direkt über das Playstation Network an die Titel gelangt. Sony stoppt die Gamecode-Verkäufe bei Händlern ab dem 01.April.

PS4 Playstation 4 Foto: Sony
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Was wie ein verfrühter Aprilscherz klingt, scheint bittere Realität. Händler wie Gamestop werden ab dem Beginn des nächsten Monats nicht mehr die Möglichkeit besitzen, Downloadcodes für ganze Spiele an ihre Kunden abzuverkaufen, da sich Sony gegen dieses Geschäftsmodell entschieden hat. Ein Insider machte auf neue Strategien Sonys aufmerksam, in dem das Vorhaben angekündigt wurde. Nun ist es aber auch seitens Sony bestätigt worden, dass künftig vollständige Spiele nicht länger über Einzelhändler in ihrer virtuellen Form gehandelt werden dürfen. Einzig zusätzliche Inhalte und die Prepaidcodes sollen weiterhin über die Ladentheken wandern dürfen, was einer Knebelung der Kundschaft und Geschäftsleute gleichkommt. Mit diesem Schritt sichert sich der Playstation-Konzern schließlich eine absolute Kostensicherheit, die nicht zu unterwandern ist. Verlangt man auf PSN einen gewissen Preis für ein Spiel, so ist dieser nicht mehr zu unterbieten. Völlige Kontrolle über die Verkäufe wird Sony damit garantiert.
Dass diese Schritte nicht unbedingt notwendig wären, zeigen die erfolgreich eingefahren Einnahmen auf dem Playstation Network, mit dem Sony zeitweise mehr Geld verdiente, als es Nintendo in dem selben Zeitraum mit dem eigenen Geschäftsmodell schaffte.
Auch sollte nicht vergessen werden, dass es bezüglich der Preisgestaltung erscheinender Games bereits den einen oder anderen Skandal gab, da Vorbesteller mehr Einsatz via PSN erbringen mussten, als es späteren Käufer auf der Plattform zugemutet wurde – Rückzahlung ausgeschlossen. Es ist auch aus Sicht der Händler sicherlich nicht ganz nachvollziehbar, wie man zukünftig mit solchen Beschneidungen umzugehen hat, schließlich möchte der Playstation-Hersteller in Zukunft weiterhin seine Geräte über den Einzelhandel in der Welt verbreiten. Verbietet man aber zeitgleich den Handel mit virtuellen Gütern via Download-Karte, dürfte das Gefühl von Fairness bei den Betroffenen recht schnell verschwinden. Auch bleibt es fraglich, wie sich Gamestop und Co in kommenden Zeiten über Wasser halten wollen, wenn die Entwicklungen im Videospielsegment komplett zu Cloudgaming, Downloads und Streaming im Internet führen werden.

Zwischenhändler ausgeschaltet – Monopol hallo!