Shenmue III ist ein Nischenprodukt für Core-Gamer

Der dritte Teil von Shenmue verkaufte sich angemessen.

Seit November 2019 ist der dritte Teil von Yu Suzukis Kung-Fu-Oper dank der finanziellen Hilfe zahlreicher Fans im Handel erhältlich. Die lange Wartezeit und das veraltete Gameplay schadeten der Veröffentlichung offensichtlich nicht, auch wenn manch Tester dem Werk Geldmacherei nachsagte. Shenmue III schließt nahtlos an die Geschehnisse des 2001 erschienenen zweiten Teils an und verändert die Spielbarkeit des knapp zwanzig Jahren alten Dreamcast-Spiels nur wenig, was im Sinne der Fans stehen dürfte. Dennoch konkurriert das Spiel mit modernen Anwärtern großer Publisher, die wesentlich mehr Geld in ihre zeitgemäßen Entwicklungen fließen lassen. Das nun unter Deep Silver veröffentliche Game konnte sich aber trotzdem auf dem Markt genügend durchsetzen und enttäuschte im Verkauf wohl nicht. Shenmue III ist ein Nischenprodukt für Core-Gamer, was jedoch den Vorstellungen des Herausgebers entsprach.

Shenmue-Magic-Screen1 Foto: Ys Net
Shenmue III ist ein Nischenprodukt für Core-Gamer

Lars Wingefors, der CEO der Embracer Group, die die Schirmgesellschaft von Deep Silver ist, sprach kürzlich während einer Gewinnpräsentation auch über Shenmue III. Dort bekundete er, dass sich Shenmue III auf dem Markt nicht schlecht geschlagen hätte, doch es auch offensichtlich sei, dass es sich hierbei um ein Produkt für Core-Gamer handle. „Shenmue 3 ist eine IP und ein Produkt, das ich liebe, und ich denke, finanziell ist es in Ordnung und ich bin froh, dass die Kernfans zufrieden sind “, sagte er. „Ich denke jedoch, dass es schwierig ist, Shenmue als Massenmarktprodukt zu betrachten. Es ist ein zentrales Nischenprodukt, und ich denke, das ist der Kommentar, den ich zu diesem Spiel machen möchte.
Circa 18000 Exemplare konnten in der ersten Woche nach dem Start in Japan abgesetzt werden, in England verkaufte sich das Spiel ein wenig besser als die zuvor veröffentlichte Shenmue-Collection, die die ersten beiden Teile beinhaltete. Vergessen sollte man hierbei aber nicht, dass bereits eine ordentliche Anzahl Spieler im Vorfeld das Spiel erwarben, als sie mit ihrem Geld auf Kickstarter dafür sorgten, dass es überhaupt in die Entstehung gelangt.
Der Schöpfer von Shenmue, Yu Suzuki, hatte kürzlich zugesagt, weiterhin Shenmue-Spiele zu machen, “solange es diejenigen gibt, die Shenmue am Leben sehen wollen”. Da er anscheinende erst knapp 50 Prozent der Geschichte mit dem Ende des dritten Teils erzählt hat, dürften bei genügend Interesse also noch einige Ausflüge mit Ryo Hazuki auf die Zocker warten.
Gestern erschien der zweite DLC für Shenmue III, sodass Core-Gamer nach dem Durchspielen des Games jetzt schon neue Inhalte erwerben können, wenn sie das wollen. Hier trifft Ryo auf Zhang Shuqin – einen Untergebenen von Zhu Yuanda, der Ryo in der Vergangenheit geholfen hatte. Gerade als Ryo glaubt, dass er eine alte Freundschaft erneuert hat, erfährt er, dass Zhang entführt wurde. Aber von wem – und warum, das ist die Frage.

Shenmue III bleibt daher ein Nischenprodukt mit offenem Ausgang für Core-Gamer.