Rockstar stellt die Online-Services für PS3 und Xbox 360 ein

GTAV, Max Payne 3 and L.A. Noire sagen Bye-bye …

Im September 2013 erschien mit GTAV ein Wunderwerk der Videospiele. Rockstar übertraf sich selbst und schuf ein zweites Mal auf den Konsolen der siebten Generation eine offene Welt, die zum erkunden, kämpfen und probieren einlud. Während der Entwickler der erfolgreichsten Gaming-Franchise in dieser Zeit am laufenden Band neue Hochglanzprodukte veröffentlichte, ruhte man sich nach dem Release von Grand Theft Auto V aus und ließ nur noch den Online-Modus wachsen. So sehr, dass bis heute noch Erfolgsgeschichte in regelmäßigen Abständen geschrieben wird und die Entwicklung sogar auf den neusten Systemen erscheinen kann. Für die ersten Releases ist nun aber Schluss, wie Rockstar Games am 16. Juni verkündete. Rockstar stellt die Online-Services für PS3 und Xbox 360 ein.

RSG_GTAV_Screenshot_340 Foto: Rockstar Games
Nach acht Jahren ist Schluss – GTAV verabschiedet sich von Gen 7.

Über den Support bei Rockstar Games wurde nun bekannt gegeben, dass die Konsolen der siebten Generation – Xbox 360 und PS3 – ab September 2021 nicht länger von den Online-Funktionen bei drei Veröffentlichung profitieren werden. Neben GTAV – das erst im Dezember vom Netz genommen wird – erwischt es Max Payne 3 und L.A.Noir. Ab den genannten Daten werden die Online-Dienste dieser Spiele für PlayStation 3 und Xbox 360 einschließlich des Website-Statistik-Tracking über den Rockstar Games Social Club nicht mehr verfügbar sein. Dabei wird es für alle Spieler nicht möglich sein, ihre bislang erspielten Erfolge und Charakterdaten auf andere Plattformen zu übertragen. Ebenfalls wird es kein Geld zurückgeben, hat man noch sogenannte Shark Cards, die auch nicht auf modernere Plattformen mitgenommen werden können. Während es nach acht Jahren verständlich erscheint, dass irgendwann einmal die Online-Services nicht mehr länger unterstützt werden, so ist es aber ebenso unverständlich, dass trotz Existenz gewisser Games auf neueren Systemen keine Mitnahme der bisher angesammelten Daten und Investitionen gestattet wird. Die gesamte Situation zeigt dabei eindeutig auf, dass Spieler aktuell in den Fängen erfolgreich agierender Entwickler sind, die Entscheidungen über den Köpfen der Nutzer fällen, die für Letztere einen tiefen Einschnitt bedeuten können. Hat man über die letzten Jahre noch auf den alten Konsolen viel Zeit und Energie in die Online-Welt von GTAV investiert, sich über das Erspielte erfreut, so wird nun Ende des Jahres einfach der Stecker gezogen, der jeglichen individuellen Wert mit in das Nichts reißt. Selbst wenn Spieler nach dieser Zeit noch nicht genug haben sollten und aufgrund der Situation spät auf neuere Konsolen aufspringen wollen würden, wäre ihnen damit nicht geholfen. Dass dabei aber selbst bezahlte Gelder vom Entwickler einbehalten werden können, klingt schon etwas nach einem Coup, den man eher den Protagonisten der GTA-Reihe zutrauen würde. Eindeutig bleibt auch die Tatsache, dass Videospiele in der heutigen Zeit keinen Besitz mehr darstellen, sondern es den Entwicklern und Publishern überlassen bleibt, wann wer den Zugang zur virtuellen Welt erhält – und wie lange.
(Offline können die genannten Games auf den erwähnten Plattformen weiterhin genutzt werden – das sieht heutzutage bei moderneren Geräten leider auch schon wieder anders aus.)

Düstere Aussichten für Spieler sowie die einstige Kunstform Videospiel.