Peter Molyneux gibt keine Interviews mehr

Nuff said.

Der Populus-Erfinder und Videospiel-Vetran Peter Molyneux ist vielen Zockern ein Begriff.
Nicht nur da er einige bekannte Spiele produzierte, sondern auch da er oft auf unterschiedlichsten Bühne, bei verschiedensten Veranstaltungen, die Zukunft seiner Werke zu prognostizieren wagte.
Aufgrund der neusten Entwicklungen, seiner meist nicht ganz realisierbaren Projekte, zieht der englische Patient nun den Stecker.
Peter Molyneux gibt keine Interviews mehr – zumindest versprach er dieses.

fable4 Foto: Lionhead Studios
Allein auf dem Thron – Reaktion auf Regierungs-Stil? Fable III.

In einem Artikel des englischen Guardian, kommt der bekannte Black & White Designer zu dem Schluss, dass er mittlerweile genügend gesagt habe was missverstanden worden wäre.
Seine bisher gebrochenen Versprechen in den veröffentlichten Games, seien Entwicklungsbedingt notwendig gewesen und in einem Prozess der Spiele-Entwicklung einfach nicht vorhersehbar.
Das letzte Projekt das bereits unter 22Cans veröffentlicht wurde – seiner neusten Produktionsfirma – musste nun aber auch erneut starke Einschnitte erleben. Tragisch, da das Spiel Godus eigentlich über Kickstarter von Fans vorfinanziert wurde und viele „verkaufte“ Versprechen wieder erst nachträglich abgesagt wurden.
Selbst der Gewinner einer von Molyneux erdachten Smart-Phone-App zum Spiel Godus, der einen Prozent der gesamten kommenden Einnahmen des Spiels erhalten sollte, wurde aufgrund einer einfachen Umstrukturierung im 22Cans-Team anschließend vergessen. Auch sollte der glückliche Preisträger besondere Möglichkeiten in der Godus-Welt bekommen, die ihn göttlich auf das Online-Spiel hätten einwirken lassen können.
Da sich diese Versprechen aber leichter aussprechen als ausführen lassen, wartet der Sieger des Events seit zwei Jahren auf das Einlösen von Peter Molyneux Ideen.
Dieser sieht sich jedoch weiterhin nur als ambitioniertesten Spiele-Entwickler und nicht als zwanghaften Lügner – was ihn ein Redakteur von RockPaperShotgun.com, ohne eine Hand vor den Mund zu nehmen, fragte.
Er selber sei sich keiner Lügen bewusst, sondern nur veränderter Tatsachen die seine eigentliche Planungen durcheinander brachten.
So sei es eben passiert, dass fünf Monate nach der Aussage auf Kickstarter an die Fans – ohne fremde Eingriffe ein Spiel fertigstellen zu wollen – eben doch ein Publisher genutzt werden musste.
So sei der Betrag eben einfach nur falsch berechnet gewesen, den man zur Fertigstellung von Godus benötigte. Und so sei es eben auch für ihn nach 33 Jahren in der Industrie nicht sofort offensichtlich, was eine Spielentwicklung letztendlich an großen Mengen Zeit und Geld benötigte.
Offensichtlich sei ihm dagegen schon während des ersten Interviews geworden, dass die Masse der Spieler seine Aussagen in der Presse satt sei und er deshalb jetzt lieber den Stecker ziehe.
Peter Molyneux gibt keine Interviews mehr – das bestätigte er dem Interview führenden Redakteur des englischen Guardian schon am Ende des ersten Gespräches; der dann aber kurz vor Veröffentlichung seines eigenen Artikels feststellen musste, das bereits zwei weitere Publikationen von Mr. Molyneux stillen Zukunftsplänen – aus seinem eigenen Mund – erfahren hatten.
Versprechen wieder gebrochen – ungeplanter Weise.
Nuff said.