Xbox Game Pass enthält kommende Veröffentlichungen

Neuste Entwicklungen auf Xbox One verwundern.

Exklusive Titel sind auf Microsofts Xbox One Konsole eher die Seltenheit. Ein paar wenige Highlights, die sonst nur auf den PC spielbar sind, erschienen jedoch für das Gerät, das nun eher mit anderen Vorteilen zu punkten versucht. Beispielsweise die Abwärtskompatibilität zu Xbox-360- und Ur-Xbox-Games, oder die Möglichkeit alle erworbenen Spiele auch am Rechner zu genießen. Nun hat MS etwas tiefer in die Trickkiste gegriffen, denn der Xbox Game Pass enthält kommende Veröffentlichungen für Nutzer des Premiumservice in Zukunft ab Release parat.

Xbox-One-X Foto: MS
Xbox One versucht Zucker in Hintern zu blasen – mit Tücken.

Heute meldete der Redmonder Konzern, dass alle künftig erscheinenden Exklusivtitel der Xbox One für Nutzer des Premiumservice Xbox Game Pass schon garantiert wären. Das heißt im Klartext, dass die angekündigten wie noch geheimen Entwicklungen für das Videospielsystem gratis erhältlich werden, zählt man zu der zahlenden Kundschaft, die für 9,99 € monatlich bereits Zugang auf über 100 alte Xbox-Spiele hat. Dass nun aber keine ollen Kamellen, sondern die kostspieligen Neuentwicklungen wie Crackdown 3, Sea of Thieves oder State of Decay schon im Vorfeld in den Katalog der verfügbaren Spiele rutschen, verändert viel im Bezug zur eigentlichen Geschäftsstrategie in der Videospielbranche. Anstatt nach einer Veröffentlichung durch bestehende Qualität und entstehende Nachfrage Geschäfte zu machen, werden Abonnements geschlossen, die Finanzierung und Verfügbarkeit auf beiden Seiten garantieren könnten. Inwieweit MS mit den Angeboten auf neuen Kundenfang gehen kann, lässt sich zwar schlecht prognostizieren, doch bei entsprechendem Erfolg ist davon auszugehen, dass andere Softwareproduzenten, oder auch Konsolenhersteller, sich Funktionales bei der neuen Strategie abschauen werden und damit weitere Schritte in eine Richtung gehen, in der zeitgemäße Videospiele eher einen einheitlichen Service, anstatt einen individuellen Wert darstellen.

Schaut man sich dazu manch gewöhnliche Klubbeitrittsempfehlung der Xbox One an ihre aktuellen Nutzer an, dürfte schnell verständlich werden, warum Videogaming in dieser Generation insgesamt seinen einst so fest anhaftenden Charme derart rasant verlieren konnte.

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