Miese Abzocke auf Steam

169 Euro für ein kurzes Prügelspiel.

Aktuell erfreuen sich Spiele, die aus dem Internet gezogen werden können, größerer Beliebtheit als regulär. Da man sich in der derzeitigen Situation eher daheim aufhält und die meisten Geschäfte geschlossen sind, stöbern Zocker sicherlich noch einmal eher durch die Kataloge der verschiedenen Anbieter auf den unterschiedlichsten Plattformen. Nun hat sich ein Hersteller eines äußerst kurzen Prügelspiels erdreistet, einen besonders hohen Betrag für sein nicht als abgeschlossenes Werk zu bezeichnendes Computerspiel zu verlangen, das via Steam auf dem PC gespielt werden kann. Für 169 Euro kann das Game Super Fight heruntergeladen werden, das nach einem einzigen Level beendet ist. Diese Tatsache kann daher locker als miese Abzocke auf Steam bezeichnet werden.

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PC-Spieler sollten drei Mal überlegen sich Super Fight zu besorgen …

Ganze 169,99 Euro verlangen die Hersteller und Publisher LGe für ihre kurze PC-Produktion Super Fight auf der Plattform Steam. Dies ist nicht nur vom Preis ein deutliches Überschreiten der gewöhnlichen Kosten für ein als Indie-Game bezeichnetes Videospiel, sondern auch aufseiten des Gebotenen eine Überschreitung der gängigen Handhabung. Super Fight ist ein arcadiger Beat‘em Up-Brawler, der gerade einmal einen einzigen Level bietet, und dazu auch noch innerhalb weniger Minuten beendet werden kann. Schafft man es durch die ersten Gegnerscharen, wird der Spieler darauf hingewiesen, per Knopfdruck erneut durch das zuvor Gebotene gehen zu können. Gleiche Gegner und gleiches Gameplay. Herausgefunden haben das vier tapfere Zocker, die bereit waren, den hohen Betrag zu investieren, um innerhalb einer Stunde eines Besseren belehrt zu werden. Mit Sicherheit konnten die Geldgeber ihre Investition zurückverlangen, sodass es nochmals fraglich ist, warum ein Hersteller überhaupt den Versuch startet, sein unfertiges Produkt für einen derart hohen Preis auf die PC-Download-Plattform zu setzen. Ob es sich hierbei um einen Fehler handelt, kann derzeit ausgeschlossen werden, schließlich steht Super Fight seit dem 25.03.2020 zur Verfügung und es gibt kein Anzeichen dafür, dass der Publisher es eigentlich geplant hatte, das Spiel für 1,69 Euro zu verkaufen, was bei der Spiellänge noch zu viel verlangt wäre. Somit kann man eigentlich nur davor warnen, auch nur einen Cent für Super Fight auszugeben, oder auch nur auf die Idee zu kommen, das Spiel zum Testen unter einer Stunde auszuprobieren. Eigentlich handelt es sich bei der Veröffentlichung gar nicht um ein Produkt, das die Bezeichnung Computerspiel verdient hätte. Miese Abzocke auf Steam passt hier definitiv besser.