Ein Waldläufer
Mit Ys: Memories of Celceta erfüllen sich wohl die Entwickler der Ys Reihe eine alten Traum, da sie endlich den vierten, fast 25 Jahre alten Teil ihrer Serie endlich einmal selber produzieren durften. Rechtliche Gründe verhinderten dies damals.
Dafür bekommt die PSVita nun einen überarbeiteten Action-Rpg-Klassiker aus der heimischen Küche der Nihon Falcom Studios serviert, der die Geschichte um den Rotschopf Adol, als veränderte Saga einer bekannte Geschichte erzählt.
Jener erscheint ohne Erinnerungen aus dem Wald Celcetas, was ohne weitere Verletzungen, bei den Bewohnern, wie ein Wunder scheint.
Da ein alter Bekannter Adol auf die Sprünge hilft, und man im gegenseitigen Einvernehmen für die Stadträtin den unwegsamen Wald Celcetas zu kartografieren in Angriff nimmt, beginnt eine Reise nach Erinnerungsfragmenten, Items und Schätzen, die selbstverständlich größere Ausmaße annimmt als am Anfang gedacht.
Adol hat bis zu zwei Kumpanen in seiner Party und drischt mittels Hiebwaffen auf Gegner, die immer sichtbar in der Landschaft siedeln. Mittels Angriff, Block und einem Ausweich-Schritt bekommt das Rollenspiel einen sehr actionlastigen Charakter, der sogar recht stark an Hack’n Slays erinnert.
Special Moves wollen erlernt werden und sollen dann über eine Doppelbelegung, die man mittels R-Trigger auslöst, auf Gegner prasseln, was dann eine Zunahme einer weiteren Energieleiste ermöglicht, die einen seltenen, äußerst verheerenden Angriff auslösen lässt.
Leider wird aber dank des etwas losen R-Triggers auch manchmal einfach der gesteuerte Charakter gewechselt, der im Rausch des Tastenhämmerns nicht ganz bestimmt die zweiten Modi der regulären Angriffsknöpfe aktiviert, dann dieses zulässt und so für Verwirrung sorgt.
Ansonsten kann man über den spielbaren Aspekt von Ys: Memories of Celceta wenig meckern.
Unzählige Items, Crafting-Optionen, Quests und eine riesige Umgebung sorgen für ein recht ausgiebiges Action-Rpg-Abenteuer der älteren Schule
Nur, dass auch der grafische Faktor vernachlässigt scheint, teils an PSP Titel wie an ein Monster Hunter Freedom aus dem Jahr 2005 erinnert und trotzdem alles nicht immer ganz flüssig dargestellt wird, wäre neben der wenig verzaubernden Detaildichte zu erwähnen, die man in fehlender Literatur aller begehbaren Wohnhäuser und in den nicht zu öffnenden Schrankschubladen festmachen könnte.
Dafür macht das Gekloppe mit den Monsterhorden, während im Hintergrund rockige Polka spielt, eine gleichauf bessere Figur.
Kein Grund für eine PSVita, aber ein durchaus empfehlenswertes Spiel, sollte man das Gerät bereits besitzen und nichts gegen etwas japanischen Rpg-Standard einzuwenden hat.
Für Zugfahrten durchaus geeignet.
Ys: Memories of Celceta
Fotos: Nis America
USK 12
Circa 40€
PSVita – ASIN: B00E9NC2QE