Ghost’n Vania Mega Tales
Yacht Club Games kannte bisher niemand.
Mit Shovel Knight änderte sich das schlagartig.
Das auf 8-Bit getrimmte Indie-Game, sorgte bereits für Begeisterungsstürme in den U.S.A., ließ Europäer aber noch etwas länger auf sich warten. Nun ist der Ritter mit der großen Schaufel auch bei uns am Graben, weshalb ein Sichten des Retro-Jumpers nun auch hier in Frage kommt.
Nachdem seine Liebsten gefallen war und er aufs Land gezogen ist, schaufelte der Shovel Knight ein paar Jahre in Einsamkeit. Da nun aber eine finstere Machte das Königreich in Dunkelheit stürzt, zieht der behände Gartenfacharbeiter in seiner schillernden Rüstung aus, um Ruhe und Frieden zurück zu bringen.
So typisch wie die Geschichte beginnt, so typisch ist das gebotene Gameplay gestaltet.
Wie in den späten achtziger Jahren, wird mittels zwei Knöpfen und dem Steuerkreuz das gesamte Repertoire an Fähigkeiten aus dem Helden gelockt, das sich auf Laufen, Springen, Schlagen und Einsammeln beschränkt.
Da die Gestaltung der Level, aber auf genau diese Eigenschaften konstruiert wurden, ermöglicht Shovel Knight eine authentische Zeitreise in die goldenen Zeiten des 8-Bit Gamings.
Der pixlige Held steuert sich famos, seine Gegner wissen mit exakter Kollisionsabfrage und fairen Angriffen positiv aufzufallen und das gesamte Konstrukt ist in sich so stimmig, dass man puren Spielspaß alter Tradition erfährt.
Die Welt-Karte öffnet sich mit jedem überstandenen Endgegner ein Stückchen; Dörfer und dessen Bewohner laden zum Small-Talk ein, bieten Tipps und helfen mit Items aus; die Level blättern von Bildschirm zu Bildschirm und sind mit versteckten Überraschungen übersät; ausgetüftelte Passagen verlangen die vollste Kontrolle vom Spieler und bieten ihm dafür charmanteste Pixel-Kunst – die es in ihrer grafischen Gestaltung jedoch nicht übertreibt. Auch stimmige Chip-Tunes dudeln passend aus den Boxen, die in ihrem jeweiligen Level auch in Notenform gefunden und dann sogar an den Dorfbarden verkauft werden dürfen. Nett ist das dazu das Übernehmen einer modernen Idee, die einem die erbeuteten Schätze bei Lebensverlust abknöpft und den Spieler auffordert, sie an dem Punkt des Ablebens erneut einzusammeln. Kommt bekannt vor …
Spieler alter Schule sollte sich dank Shovel Knight sofort zurück in die alten 8-Bit Tage versetzt fühlen.
Kein Störfaktor, keine falsche Entscheidung im Gamedesign und kein wohlwollendes Vortäuschen alter Tugenden trüben in Shovel Knight die Spielerfahrung. Authentische Farben, Sounds und Momente – die an viele vergangene Größen erinnern – machen aus dem leider nur im Internet beziehbaren Titel ein spielerisches Glanzlicht alter Tradition.
Einzig auf einem echten NES Modul wäre es noch schöner.
Cartridge Port Most Wanted.
Shovel Knight
Fotos: Nintendo
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