Wenn ein System die Sammlung verlässt.
Schon seit vielen Jahren sammelt man hier Games und Systeme aus allen Epochen. Mehrfach finden sich sogar gewisse Konsolen, da Angst besteht, ein im Einsatz befindliches Konsölchen könnte in der Zukunft den Geist aufgeben und eine Wiederbeschaffung könnte schwerfallen. So befinden sich neben einer Pal-Turbografx drei PC-Engine-Systeme samt CD-Rom-Laufwerken im Besitz,
das Mega Drive ist plus Multimega gleich noch dreimal vorhanden, ein NES gibt es auch als Famicom und Famicom Jr. in der Sammlung und das Dreamcast konnte hier teilweise schon sechsmal gezählt werden. Immer wieder muss man aber auch einsehen, dass gewisse Spiele-Maschinen noch nicht ihre Zeit erreicht haben und daher nach einem Einkauf wieder aus dem Eigenheim geworfen werden können. So erging es der PS2 zuerst, dann dem Wii von Nintendo und nun auch dem Switch desselben Herstellers. Nach einer gewissen Gewöhnungsphase stellte sich hier nämlich raus, dass weder Games noch Hardware den gewissen Aspekt bedienen, der das Festhalten an der Hardware rechtfertigt. Switch leaves to new Players today.
Foto: mze
Bye bye Switch – Wiedersehen vielleicht in zwei Jahren.
Manchmal brauchen Konsolen einfach ein bisschen länger, um kritische Gemüter vollends zu überzeugen. Manchmal genügen einzelne Veröffentlichungen auf Freakkonsolen, damit man alles tut, um in den Besitz der Außenseiter zu gelangen. Bei regulären Geräten müssen aber die Kracher im Monatsrhythmus reinkommen, neue Effekte grafisch wie spielerisch stetig erreicht werden und Überraschungen am laufenden Band erscheinen. Weder die Playstation 2 konnte dies zum Beginn ihres Zyklus bieten, noch der Wii bot entsprechende Abwechslung gegenüber seiner Bewegungssteuerung. Nun gesellt sich Nintendos Switch in den erlauchten Kreis der Versager, da weder die bislang erscheinenden Spiele für Furore sorgten, noch das Steuerungskonzept zu längeren Eskapaden einlud. Dagegen fühlen sich Spieler, die mit WiiU und den dort wie am Fließband produzierten Spitzentiteln vollends überzeugt waren, leicht hinters Licht geführt, da das Engagement Nintendos mittlerweile nicht mehr spürbar ist. Umsetzungen von Games der von vielen Spielern missachteten Vorgängerkonsole häufen sich auf Switch, Minispiele aus dem Indiesektor überschwemmen den Markt via Downloadangebot, und Games, welche schon länger auf anderen Systemen einen alten Hut darstellen, kommen irgendwann auch einmal auf Switch heraus. Das Gefühl des Neuen wird daher einfach nicht auf dem portablen System Nintendos geboten, das anscheinend einzig durch diese tragbare Funktionsweise manche Videospieler überzeugt.
Vergessen darf man dazu nicht, dass eines der Highlights des Systems, The Legend of Zelda Breath of the Wild, nicht für Switch entwickelt, sondern nur vor dem absehbaren Ende von WiiU auf dieses System portiert worden war – mit schweren Folgen für die zuvor Nintendo unterstützenden Zocker. Insgesamt fühlt sich Switch daher vielleicht auch wie eine Abkehr von der ehemaligen Gefolgschaft an, welche während des Misserfolges mit WiiU weiterhin Nintendo die Stange hielten. Genügend Gründe gab es zu dieser Zeit jedenfalls aus Sicht vieler Nutzer, da in regelmäßigen Abständen die herausragendsten Games der Vergangenheit erschienen, obwohl seitens Nintendo vorhersehbar war, dass nur ein kleiner Prozentsatz der Gaminggemeinde angesprochen werden wird.
Profitieren tun daher jetzt nur die Spieler, welche lange Zeit nichts mit dem japanischen Urgestein gemeinsam hatten und nun die alten Games auf dem neuen System zum Zocken vorgesetzt bekommen. Mit New Super Mario Bros. U, Donkey Kong Tropical Freeze, Bayonetta 2, Captian Toad Treasure Tracker, Super Smash Bros., Mario Tennis und Splatoon haben Frischlinge natürlich viel Spielspaß auf dem Heimhandheld, doch Nutzer der gescheiterten WiiU gucken lieber weiterhin in die Röhre sowie zeitgleich auf das Gamepad mit dem Screen und zocken die alten Titel mit vergleichbarem Namen und identischem Inhalt auf dem alten System.
Aus diesem Grund verabschiedet sich heute hier das neuste System Nintendos aus den heiligen Hallen von www.Spiele-Maschine.de, da in 2019 weiterhin nicht abzusehen ist, welche überzeugenden Angebote seitens Nintendo in Zukunft erscheinen werden. Alleine die Tatsache, dass mit der wichtigen Entwicklung von Metroid Prime 4 ein derartiges Schindluder getrieben worden ist, das nun zu einer völligen Überarbeitung der bisherigen Produktion führte, beweist, dass sich Big-N derzeit offensichtlich in vollständiger Sicherheit wiegt und keine Bemühungen macht, wie zu WiiU-Zeiten inhaltlich zu überzeugen.
Switch zum Mitnehmen bekommt daher heute hier eine vollkommen andere Bedeutung – bye, bye du olles Handheld!