Weniger ist mehr!
Die Ankündigung des kommenden Nintendo Heim-Handheld-Systems wurde recht warm in der Spielergemeinschaft aufgenommen. Auch Presse und Branchenvertreter zeigten sich recht angetan. Nur die Börse war kurzzeitig verstimmt …
Auch wenn der kurze Trailer nur eindeutige Einsatzmöglichkeiten verriet, ließen gewisse Erkenntnisse tiefer blicken. Sichtbare Vorteile beim Nintendo Switch gegenüber der Konkurrenz stecken nämlich “nicht” in der im März erscheinenden Spiele-Maschine.
Foto: Nintendo
Unnützes eingespart – Vorteile einer echten Konsole sind sichtbar.
Die Hardwarepower von Switch, der Kostenfaktor von Switch, die Starttitel von Switch – alles noch geheim. Erst am 13. Januar 2017 will Nintendo wieder Neuigkeiten in der Öffentlichkeit verlauten lassen, die diese Bereiche aufdecken. Bis dahin muss weiter spekuliert werden, welche Dritthersteller welche Software übertragen, welche Batterie für längerfristigen Outdoor-Einsatz tauglich sei und welche Leistungsstärke der verbaute Nvidia-Chip bei Unreal-Engine-4-Games zeigen kann. Wie das Gerät tatsächlich funktionieren wird, bleibt ebenso noch eine ganze Weile überlegenswert.
Doch einige Vorteile einer vergangenen Epoche scheinen im Nintendo Switch wiederbelebt, die durch den fehlenden Einsatz bekannter Hardwarekomponenten moderner Konsolen erreicht werden. Nintendo Switch setzt beim Speichermedium auf Game-Cards – Module. Diese bieten in der Regel nicht nur schnellere Zugriffszeiten und ersparen damit Ladezeiten, sondern sind auch ohne motorisierte Konstruktion auslesbar. CD-, DVD- oder Blu-ray-Laufwerke nutzen sich ab und kosten neben Geld auch gespeicherte Akku-Energie des Systems. Ebenso verhält es sich mit Festplatten, die heutzutage allzu gern mit kostenpflichtigen Download-Inhalten oder Software-Fehler behebenden Riesen-Patches beladen werden. Feinmechanische Bauteile und Geld verschlingender Speicherplatz werden bei Nintendo Switch daher hoffentlich weit weniger für diesen Zweck missbraucht werden können. Schließlich wird keine Festplatte verbaut, noch soll ein externes Harddrive funktionieren. Nach neusten Informationen sollen reguläre SD-Karten für alle persönlichen Saves und Spieldaten fungieren.
Mit der entfernbaren Steuereinheit in Form der beiden beiliegenden Joy-Con-Controller schlägt Nintendo Switch direkt einem weiteren Ärgernis entgegen. Die auch fest am Tablet-System einsetzbaren Joypads erlauben neben dem Nutzen im Singleplayermode ein Aufteilen in zwei Controller-Einheiten. Diese bieten dann zwar sicherlich ein eher rudimentäres Spielerlebnis – und müssen ihrer Qualitätsprüfung auch erst standhalten – der zwingende Kauf eines zweiten Controllers für spaßige Zweispielerpartien fällt jedoch wohl vorerst komplett weg.
Obwohl mit dem Nintendo Switch gewohnte Komponenten wieder aus aktuelle Konsolen-Hardware verschwinden werden, sollten Spieler dabei vorerst nur Vorteile entdecken können.
Dass das bisher bekannte Wissen über Nintendo Switch auch erst die Spitze des Eisbergs darstelle, bestätigte Tatsumi Kimishima heute schließlich nicht nur auf dem Treffen mit Anlegern und Finanzanalysten.
Weniger ist mehr!