Auch Steep für Switch ist eingestellt worden.
Es ist weiterhin etwas merkwürdig mitzuerleben, dass sich Nintendos Switch auf dem Markt innerhalb kürzester Zeit derartig erfolgreich durchzusetzen vermochte, sodass selbst der Aktienmarkt davon genügend Wind bekam, um den Wert des Konzerns zu vervielfachen. Obwohl mit besserem Angebot auf dem Vorgängersystem die Gunst bei Zockern nicht generiert werden konnte, scheint die derzeitige Strategie aufzugehen. Jedoch hapert es bei den Veröffentlichungen neuer Games weiterhin, was einen Umschwung in der Betrachtung des beliebten Handheldhybriden verursachen könnte. Nintendo verliert Spiele.
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Portierungen älterer Games werden auf Switch abgeblasen.
Insgesamt kommt einem die gefahrene Strategie Nintendos bekannt vor, war man schon zum Start der Playstation 4 nicht ganz mit den Arbeitsweisen Sonys zufrieden. Portierungen, schleppend erscheinende Neuveröffentlichungen und ein Haufen Minigames stellen das Angebot der transportablen Spiele-Maschine dar. Dass nun aber selbst alteingesessene Publisher immer öfter einsehen müssen, dass das Switch-System nicht genügend gute Gründe für die Umsetzung bereits vorhandener Software bietet, lässt wieder eher an Diskussionen über fehlende Hardwarefähigkeiten erinnern. Ubisoft hat kürzlich einsehen müssen, dass das Ziel, die Snowboardsimulation Steep auf Nintendos tragbare Kiste umsetzen zu können, nicht länger Sinn ergibt. Die Arbeiten an der Portierung des Schneesportspiels seien eingestellt worden, ließ Ubisoft heute daher in Kurznachrichtendiensten über den Steep-Kanal verlauten. Als Grund für das Ende, nach circa zwei Jahren aufwendigen Arbeitens, wird nur erwähnt, dass man sich nun lieber auf die bereits vorhandenen Spieler konzentrieren wolle und diesen zukünftig neue Inhalte auf den bereits besiedelten Systemen bieten werde. Ob somit technische Limitation der Switchhardware oder doch eher die marginal erscheinenden Erfolgschancen auf dem Markt für die Entscheidung verantwortlich sind, lässt sich aus der Nachricht nicht herauslesen.
Der Verlust eines bereits im Okotber 2016 vorgestellten Spiels bedeutet zwar selbstverständlich nicht das Ende des kleinen Nintendo Switch, doch da sich vergleichbare Fälle in der Vergangenheit erleben ließen, sollte ein Trend erkennbar sein. Nintendo hat es bei Switch offensichtlich wieder einmal geschafft, den Ansprüchen von Entwicklern nicht ganz gerecht zu werden, sodass nicht einmal mehr Portierungen aus wirtschaftlicher Sicht für das System infrage kommen. Weshalb Hochglanzproduktionen daher exklusiv für Switch erscheinen sollten, lässt sich aus diesem Grund gar nicht mehr rechtfertigen. Einzig Nintendo hätte höchstwahrscheinlich die Möglichkeit wie zu WiiU-Zeiten mit herausragender Software für Furore zu sorgen. Da sich das japanische Urgestein aber derzeit auf Pappmasche für Kids und Wiederverwertungen der letzten Hittitel konzentriert, sieht der gewöhnliche Gamer der Jetztzeit oft leider nur auf einen ausgeschalteten Bildschirm.
Dass die Konzentration bei Big-N aktuell aber auf eine komplett andere Klientel gerichtet ist, beweist auch die verzögerte Einführung des heute näher erklärten Onlineservice für Switch, der künftig gewisse Spiele hinter einem kostenpflichtigen Dienst verbirgt. Will man in Zukunft die vielen umgesetzten WiiU-Highlights wie Mario Kart 8, Splatoon oder Pokémon Tekken online gegen Freunde spielen, wird zusätzliches Bezahlen ab September Pflicht.
Nintendo verliert daher nicht nur Spiele, sondern viel Sympathie.