Ende Juli kommt die Mega-CD- und PCE-CDrom²-Kombo wohl bei Interessenten an.
Die PC Engine von NEC wird aktuell wohl immer bekannter und beliebter. Die einst ausschließlich in Japan und den USA veröffentlichte Spiele-Maschine mit dem größten Shmup-Output aller Zeiten erfreut sich spätestens seit dem Release der PC Engine Mini eines kleinen Revivals. Doch auch andere Hersteller als Konami, die für die Mini verantwortlich waren, setzen auf das kleine Gerät mit der großen Power. Für Fans der Engine haben die Herren von PCEWORKS, bekannt für die fragwürdige Reproduktion teurer PC Engine Games, ein eigenes Emulationssystem hergestellt, das sowohl PC Engine CDs als auch Spiele des Mega Drive Mega CDs abspielen kann. Mitte Juli wird die sogenannte Mega Engine verschickt.
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Eine Turbo Duo reicht nicht aus? Nun kommt die Mega Engine!
Anfang des Jahres machten die Personen hinter PCEWORKS darauf aufmerksam, dass man an einer Lösung säße, um einen CD-Spieler in einem kleinen Case nahe an einen SOC (System on a Chip) zu bringen. Das daraus resultierende Ergebnis nennt sich nun Mega Engine und beherbergt einen 64bit quad-core 1.4Ghz Cortex-A53 Prozessor der den Emulator RetroArch nutzt, um Spiele der Systeme PC Engine und Mega CD abzuspielen. Interessierte konnten sich in den vergangenen Monaten in eine Liste eintragen und dürfen nun, falls der Preis von 279 Euro bezahlt worden ist, Mitte Juli mit dem Versand ihrer Geräte rechnen. Die erste Mega Engine wird verschickt um den 17. Juli. Insgesamt 400 Einheiten sollen in diesem Zeitraum aus der Produktion entlassen und an die Besteller versandt werden. Erhalten werden diese dann eine Mega Engine in formschöner Verpackung samt zwei nachgepressten Spielen für die beiden genannten Systeme. 100 Geräte werden in Baukästen verschickt, sodass eine Bastelarbeit von circa 20 Minuten auf diese neuen Besitzer wartet. Auch andere 16- und 8-Bit-Systeme der Vergangenheit sollen auf der Mega Engine emuliert werden können, wobei einzig ein CD-Rom-Laufwerk in den Geräten verbaut sein wird. Andere Roms müssen via USB-Stick auf die Konsole geladen werden, wobei eindeutig wird, dass das gesamte Projekt nicht auf ganz legalen Füßen steht. Auch müssen alle künftigen Besitzer darüber informiert sein, dass weder ein TV-Verbindungskabel, noch ein Joypad dem Paket beiliegen wird, welches dafür Keio Flying Squadron für MDCD und Super Air Zonk für PC Engine in der eigens gepressten Fassung von PCEWORKS enthält. Selbst das passende Netzteil fehlt in der Verpackung.
Inwieweit eine CD fressende Konsole aus eigener Herstellung tatsächlich benötigt wird, wenn legale Mini-Konsolen der PC Engine existieren und ebenfalls über Umwege mit neuen Spielen gefüttert werden können, sei dahingestellt. Es ist dafür aber weiterhin interessant, welche Eskapaden Menschen aus der Szene unternehmen, um auch im großen Game der Videospielsysteme ein bisschen mitzuspielen. Mega Aufwand für eine Mega Engine, die eigentlich wieder nur ein Plagiat darstellt.
Seltsame Auswüchse in einem seltsam gewordenen Business.