Neuer Firmenpräsident kann sich Alternativen vorstellen.
Nachdem Satoru Iwata aufgrund seines viel zu frühen Todes den Chefposten bei Nintendo frei machte, füllte Tatsumi Kimishima den Arbeitsplatz für einen Übergang, der mit dem Beginn der Präsidentschaft von Shuntaro Furukawa abgeschlossen wurde. Seit Ende Juni 2018 fungiert der 46-jährige Japaner als Oberhaupt des Mario-Konzerns und hat schön häufiger Gedanken zum Geschäftsgeschehen ausgesprochen. Nun sprach er mit dem Handelsmagazin der japanischen Börse Nikkei und hat Teile seiner Philosophie verraten. So wären Konsolen von Nintendo nicht zwingend die Zukunft des Konzerns, falls es die Umstände verlangten.
Foto: Nintendo
Ist Switch vielleicht schon die letzte Konsole Nintendos?
Im Gespräch lässt Shuntaro Furukawa verlauten, dass immer Risiken im Geschäftsfeld der Videospiele verborgen wären, die man einzig mit der Prämisse umgehe, dass man garantieren könne, weltweit Spielspaß zu verbreiten. Bei der Frage nach Innovation bekräftigt Furukawa, dass man nicht unbedingt auf eigene Konsolensysteme konzentriert wäre. Mit dem Switch böte man zwar derzeit die „Nintendo-Erfahrung“ nach bester Tradition an, doch da sich Technik schnell verändere, überlege man stets, wie man diese besondere Erfahrung auch anderweitig anbieten könne. Möglicherweise benötige man auf lange Sicht keine eigenen Spielsysteme von Nintendo mehr, da sich der Fokus des Geschäftes verschieben könne. Man müsse sich daher halt gewisse Flexibilität bewahren, die ebenso wichtig wäre wie die eigene Originalität. Er habe daher auch jetzt schon die Pläne weitere Spiele für Smartphones anzubieten, welche auf längere Sicht einen durchgängigen Einnahmefluss generierten.
Shuntaro Furukawa scheint gedanklich also bereits in eine Zukunft zu gehen, in welche sich der Rest der Branche erst noch aufmachen muss. Fraglich bleibt jedoch, inwieweit kommende Entwicklungen des gesamten Feldes vorausgesagt werden können und ob Nintendos junger Firmenlenker hierbei den richtigen Wegweiser entdecken kann.
Da Big-N nach Meinung kanadischer Internetportale in diesem Jahr das aktuell beste Line-Up für die eigene Konsole Switch vorweisen können soll, ist es bis zum angesprochenen Zeitpunkt des Hardwareausstiegs des bekannten Konzerns auch wohl noch ein bisschen hin. Die Kapazitäten, um künftig Gamer global mittels in der Cloud stattfindendem Gamestreaming zu vernetzen und dabei visuell angemessen zu unterhalten, dürfte die kleine Spieleschmiede aus Kyoto aber jedenfalls tatsächlich nicht selbst besitzen.