Auch auf PS4 Pro und Xbox One X selbst bei 1080p nur 30 FPS.
Sony und Microsoft habe sich mit dem Release der Konsolen-Updates ihrer PS4- und Xbox-One-Konsolen eigentlich darauf eingeschossen gehabt, die Zukunft der Games auch auf 4K-Fernsehgeräten einzuläuten. Damit die wenigen Besitzer der neuesten TV-Technik wenigsten Games in voller Auflösung genießen können sollten, brachte man die kostspieligen Geräte mit mehr Power unter der Haube auf den Markt, prellte damit aber alle Besitzer der gerade drei Jahre alten Systeme. Dass die Versprechungen jedoch wieder weiter gingen als die Realität, zeigt nun das kommende Spektakel von EA, das bei Bioware seit 2012 in der Entwicklung ist. Anthem läuft nicht in 60 Frames per Second bei einer gewöhnlichen Bildauflösung von 1080p.
Foto: Microsoft
Wozu das Upgrade – neue Titel nicht in flottem Ultra-HD.
Zur Vorstellung der aktuell stärksten Konsole der Welt – der Xbox One X – überließ EA Microsoft die Ehre, ihr kommendes Bioware-Game Anthem vorzustellen. Das beeindruckende Multiplayer-Game stahl damals allen anderen gezeigten Titeln die Show, doch wurde das Spiel aufgrund anderer Releases laut offiziellen Mitteilungen zwecks höheren Erfolgschancen nach hinten verschoben. Am 22. Februar soll Anthem nun auf PC, Xbox One und PS4 erscheinen, doch wie man nun in Erfahrung bringen konnte, reicht nicht einmal die Power der verbesserten Systeme – Xbox One X und PS4 Pro – aus, um Anthem in der einst von Herstellern versprochenen Qualität darzustellen. Auf Twitter beantwortete Mike Gamble – der Lead Producer bei Bioware – die Frage eines Nutzers, ob Anthem auf Xbox One X und PS4 Pro denn schließlich bei einer HD-Auflösung von 1080p die Framerate von 60 Bildern pro Sekunde erreichen würde. Leider muss der Angestellte von Electronic Arts dies jedoch verneinen und begründet dieses Defizit mit dem Hauptaugenmerk auf gute Grafik. Man wolle die visuelle Pracht in den Vordergrund rücken, was dazu führe, dass nicht einmal unter der 4K-Ultra-HD-Auflösung diese Bildwiederholungsrate erreicht werden würde. Möglicherweise könne man nach dem Release an einer Verbesserung arbeiten, doch zum Start von Anthem müssten sich selbst die extra Cash bezahlenden Playstation-4-Pro-Spieler und Xbox-One-X-Nutzer bei einer verringerten Auflösung von standardmäßigen 1080p mit einer Bildwiederholfrequenz von 30 Bildern in der Sekunde begnügen.
Somit sind die gut zweieinhalb Jahre im Einsatz befindliche Power-PS4 sowie die nur eineinhalb Jahre erhältliche Xbox-One-X-Konsole tatsächlich schon wieder überfordert, wenn es um das von Herstellern als zeitgemäß bezeichnete Darstellen von aktuellen Videospielen geht. Fraglich ist dabei dann auch vor allem, in welcher Qualität das genannte Mega-Machwerk auf den wesentlich häufiger verkauften Standardmodellen abgespielt werden wird, denen eine gehörige Portion der Power fehlt. Hinweisen sollte diese Entwicklung aber auf jeden Fall darauf können, dass weder der Besitz noch der Nutzen der Generationen spaltenden Konsolen-Updates ein wesentlich besseres Ergebnis auf Bildschirmen erzielt, sodass in Zukunft vielleicht einmal etwas länger überlegt werden wird, inwieweit eine derartige Entwicklung tatsächlichen Effekt mit sich bringt. Wenn eine Spielentwicklung aus dem Jahr 2012 bei Fertigstellung sechs Jahre später die neusten Systeme in ihrer Kernleistung überfordert, sollten sich Hersteller beider Seiten – Hard- und Software – ernsthafte Gedanken über die Ressourcenverschwendung bei ihrer Arbeit machen.
In Zeiten, in denen kleine 2D-Bitmap-Spiele jedoch auf denselben Systemen die moderne Hardware herausfordern, scheinen derartige Überlegungen jedoch nicht mehr wirklich stattzufinden. Das Optimum war einmal das Ziel, welches immer öfter komplett aus den Augen verloren scheint – wohl auch bei Anthem.