Über die Hälfte sind Indies – was ist dann der Rest?

Es ist schon eine Krux.
Während alte Konsoleros bisher den Umstieg auf Generation 8 oft noch immer nicht nötig sehen, schwärmten viele Besitzer der neusten Hardware-Generation bereits vor über einem Jahr von den Fähigkeiten und der Auswahl auf „Next-Gen“.
Besonders die Playstation4 fand viele Freunde und reißenden Absatz. Nach knapp zwei Jahren auf dem Markt sollen jetzt bereits 500 Spiele für die PS4 erhältlich sein, wie findige Webseiten immer wieder proklamieren. Über die Hälfte sind jedoch kleine Indie-Spiele, was die verwertbare Zahl direkt stark schmälert. Denn ein Videospiel steht immer im Zusammenhang zu der genutzten Hardware, dem Veröffentlichungstermin und der Konkurrenz.

Foto: Sony
Liebe macht Blind – PS4 blendet mit Überangebot.

Heute will uns Finder.com davon überzeugen, dass die Auswahl auf Sonys neuster Konsole-Konstruktion nicht zu bemängeln sei.
Über 500 Spiele gäbe es mittlerweile für das zwei Jahre junge System. Davon wären zwar 264 Games nur Indie-Titel kleinerer Teams, doch auch 252 Spiele größerer Hersteller seien schon auf der beliebten Spiele-Maschine von Sony gelandet.
Mit zwanzig Spielen sei noch bis zum Ende des Jahres zu rechnen.

Leider vermissen die Rechenkünstler und Listenschreiber jedoch erneut die Aufteilung der tatsächlich erhältlichen Handelsversionen sowie den Abzug bereits auf anderen Konsolen veröffentlichter Titel aus dieser Summe.
Nach kurzer Zählung von mze von Spiele-Maschine.de gibt es auf Playstation 4 bisher letztendlich nur sieben haptisch erwerbbare Vollwert-Titel, die dem Gerät dauerhaft exklusiv zur Verfügung stehen.
Knack, Killzone: Shadow Fall, inFamous: Second Son, Driveclub, The Order 1886, Bloodborne und die verschobene PS3-Entwicklung Until Dawn.
Tearaway Unfolded kam von der Vita herüber gesiedelt – The Last of US Remasterd, God of War III HD und Uncharted: The Nathan Drake Collection von der PS3. Weitere folgen.
Über die unterschiedlichen Qualitäten der genannten Software spricht man besser auch ein andermal.
Die zusätzlichen Veröffentlichungen von Drittherstellern sind in den meisten Fällen alternativ auf dem PC und der Xbox One erhältlich, oder können sogar noch für Konsolen der vergangenen Generation erworben werden – wo sie inhaltlich meist das gleiche bieten und oft wesentlich günstiger zu erstehen sind.
Die Lücken füllenden Veröffentlichungen unbekannter Mini-Spiele auf haptischen Medium – wie sie bei der PS4 überraschend häufig vorhanden sind und im Gegensatz zur ungeschriebenen Regel bereits zum Beginn ihrer Karriere und nicht erst an ihrem Ende – täuscht vielleicht schlendernde Einkäufer und verzweifelt zählende Redakteure; jedoch nicht alteingesessene Spiele-Freaks die schon den einen oder anderen Systemstart miterleben durften.

500 Spiele für PS4 klingt unter den Gesichtspunkten von Sammlern – aber auch Multi-Konsoleros – daher nur nach einem guten Gag. Genau wie die bisher sehr passende Bezeichnung der verbauten AMD-Architektur die den Namen Jaguar trägt.
Macht mal Mathe!