Was Spieler wollen.
Die aktuellen Geschehnisse um das Retro VGS machen einiges deutlich.
Auch wenn manch Versprechen auf dem Papier rosig klingt, ist dessen tatsächliche Umsetzung oft nicht eindeutig abzusehen. Auch kann eine locker formulierte Idee, im ausführlich dargestellten Detail, nachträglich ganz anders klingen als zuvor angenommen wurde. Die laufende Indiegogo-Kampagne des neusten Videospieler-Hardwarealbtraums zeigt dieses eindrucksvoll.
Das Retro VGS Problem.
Foto: mze
Spiele-Sammler sind zahlungswillig, aber auch fordernd.
Die Problematik des Retro VGS sind nicht die unwilligen Spieler und Sammler nostalgischer Videospiele.
Diesen stinkt manch aktuelle Veröffentlichungspolitik auf dem Spiele-Markt ebenso sehr wie den Initiatoren der scheiternden Kampagne.
Doch neben der nicht fertiggestellten Hardware, den hoch angelegten Anschaffungskosten von 300$ Dollar und der nicht ganz durchsichtigen Herstellungsplanung, sind es letztendlich die angekündigten Spiele, die das Portemonnaie der potentiellen Unterstützer in der Backentasche stecken lassen.
Hätten Mike Kennedy und sein Team sich nicht auf bereits erhältliche Titel beschränkt, sähe die Situation für die Realisierung des hochgesteckten Planes mit Sicherheit anders aus.
Dass durch ein eigenes Scheitern, nun auf ein fehlendes Interesse an Cartridge-Schluckern im gesamten Markt geschlossen wird, zeigt die Anschauungsweise der kreativen Köpfe hinter der Retro VGS Kampagne.
Anstatt die fehlerhaft ausgeführte Aktion sachgemäß zu analysieren und Verbesserungen anzustreben, sind die schlecht informierten Medien und fehlgeleiteten Interessierten an dem abzusehenden Ausgang der wohl fehlschlagenden Finanzierung schuldig.
Hätte sich das Team jedoch im Vorfeld um Sammlerinteressen oder Spielerwünsche gekümmert, ständen auf der Retro VGS Indiegogo-Seite illustrere Namen, als die üblichen wie bekannten Indie-Retro-Konsolen-Titel der letzten Jahre.
Für manch Umsetzung nie portierter Arcade-Klassiker, eine haptische Handhabung hochgelobter PSN oder Xbox Live Spiele; oder auch verschollener, unveröffentlichter Titel; würden viele Sammler ohne lange Überlegung ihr letztes Hemd vermachen und sofort in eine inexistente Traum-Konsole investieren.
Dass der Wunsch nach fachgerechter Bedingung – in Form haptischer Handelsversionen – größer denn je ist, zeigte die enthusiastisch-enttäuschte Resonanz über den gestern auf Dreamcast veröffentlichten Gratis-Wikinger Völgarr the Viking ziemlich eindeutig.
„Will kaufen können!“, klang es da nahezu einstimmig.