make believe heißt glauben machen
Mit der Playstation Vita erschien bei uns am 22.02.12 Sony zweiter Versuch ordentlich im finanzträchtigen Handheld-Gaming Bereich mitzumischen.
Foto: Sony
Die fast 8 Jahre alte und dafür immer noch recht taugliche PSP Konsole soll nun von einem äußerst leistungstarken, dafür aber ebenso kostenintensiven, modernen Nachfolger abgelöst werden und damit HD-Gaming für unterwegs ermöglichen sowie eine neue, portable Schnittstelle zur PS3 Heimkonsole anbieten.
Mit einem OLED-Touchscreen-Display, Rückseitiger Touchfläche, zwei Analogsticks, Kameras und Gyroskop ausgestattet, will die Sony PSVita den Geldbeutel heutiger Gamer um 249€ erleichtern.
Wer sich noch tiefer in die Tasche greifen lassen möchte, bekommt für 299€ eine Handheld Version die einen schnelleren G3 Internetzugang bietet, der die kommenden, kostenpflichtigen Downloads flotter abwickeln wird. Entsprechende Memory Card vorrausgesetzt, die von Sony exklusiv produziert für den Käufer mit weiteren, exklusiven Kosten je nach Größe verbunden sind.
Das 24 Titel umfassende Software Line-up der neuen Sony Hardware, die sich im technophilen Japan zum Release trotz Weihnachtszeit als Blei in den Regalen bewies, stellt wohl, neben der starken Nintendo und Smartphone Konkurrenz, Sony´s größtes Hinderniss dar, um eine Siegerposition in diesem Sektor in kommender Zukunft einnehmen zu können.
Meist Neuauflagen bekannter Marken, von denen schon mehrere Teile auf der aktuellen Heimhardware, wie auch der alten Portablen zu haben waren, boten sich den wenigen, frühen Käufern während des Releases an. Titel wie Unchartered, Little Big Planet, Modnation Racers, Motorstorm und Super Stardust konnte die Zielgruppe seit Jahren zu Hause oder auf dem PSP Vorgänger spielen und diese ist nun anscheinend nicht mehr dazu bereit solche Ausgaben in ein Gadget zu stecken, welches dann nur altbewährtes liefert.
Denn trotz Applikationen, Onlinefähigkeiten und technischer Leistungsstärke fehlt es der PSVita nicht nur an Killerapplikationen, wie es sie auf Nintendo´s 3DS Konkurrenz derzeit am Fließband gibt, sondern auch an der gewissen Portion Pepp, die eine nagelneue Hardware eigentlich vermitteln muss.
Die Vita erscheint eher wie ein Upgrade ohne wirkliches Revolutionsmoment.
Und entgegen der Heimentertainment 3d Shutter Brillen Technologie in Sony´s „make believe” Philosophie, befinden sich die brillenlosen, portablen Varianten 3d Inhalte liefernder Konkurrenzkonsolendisplays noch nicht auf genügend entwickeltem Niveau, weshalb man, trotz einheitlicher, auf Tiefenwirksamkeit bedachter Produktplatzierung, bei der PSV auf ein solches 3D Feature im Display verzichtete.
Dass die Technik weit genug wäre, bewies uns Nintendo schon vergangen Jahres in einer äußerst kostengünstigen Alternative zum Full HD tauglichen und mindestens 120 hertz spuckenden TV Monster plus Blue Ray tauglicher Sony Heimkonsolenkombination.
Dass dann im 3d Modus die Bildzeilenanzahl des Dargestellten pro Auge halbiert dargestellt wird, wird jedoch nicht in Frage gestellt.
Ebenso fraglich erscheint einem auch die Mitteilung der Sony Offiziellen, die der Redaktion, nach einem möglichen Testgerät anfragenden, enttäuschend mitteilte, dass man nicht wisse, wie viele Exemplare des Gerätes in Deutschland ankommen würden und daher keines zur Verfügung stehe.
Die Erstauslieferungsmenge der PSV für Frankreich wurde wohl gerade erst um die Hälfte gekürzt, so dass allein dort noch 40.000 Geräte übrig seien müssten.
Doch auch wenn nun der Produzent gemerkt hat, dass die angepriesene, warme Semmel in Wahrheit nur ein halbgares Süppchen zu seien scheint und leere Journalisten Teller gedeckt werden könnten, wird mze von Sony wohl keine PSVita erhalten, weshalb wir erst einmal keine Testartikel, zu Spielen auf Geräten aus diesem Hause ermöglichen können.
Viva la Vita Loco – denn “Reich & Schön” wirds wohl nicht werden.