Indies sind gefährdet – zu Recht?
Seit wenigen Tagen hat das Valve-Imperium ermöglicht über Steam erworbene Spiele kurzfristig wieder umzutauschen.
Was aus Spielersicht vernünftig klingt, schadet nun aber den kleinen Indie-Teams.
Kurz nach der kundenfreundlichen Umstellung klagen bereits mehrere Anbieter der kleineren Software-Titel über hart eingebrochene Umsatzzahlen.
Umtauschrecht auf Steam sei Dank.
Foto: Nintendo
Kämpft erfolgreich für seinen Preis – Shovel Knight.
Zwei Stunden hätten Steam-Nutzer nun Zeit, sich mit einer Software zu beschäftigen, bevor sie sich letztendlich entscheiden müssen, ob sie den gewünschten Titel tatsächlich erwerben möchten oder doch lieber wieder zurück geben wollen.
In Zeiten schwindender Demo-Angebote und kurzweiligen Mini-Games eine willkommene Veränderung auf dem digitalen Vertriebssektor.
Zumindest aus Kundensicht.
Denn wie die ersten Zahlen kleinerer Team bezeugen, scheinen sich die Nutzer nun etwas mehr Gedanken zu machen, wofür das Sauer-Verdiente auf den Kopf geklopft wird.
DarkSideofGaming.com hat die Twitter-Bilder zweier Hersteller veröffentlicht, die den genauen Absturz der eigenen Angebote bezeugen können und verdeutlichen wie hart der Markt von dem nun freudig angewandten Umtauschrecht getroffen wurde.
Nur fünf von achtzehn Spielern würden auch nach den gewährten zwei Stunden des Ausprobierens weiteres Interesse an dem jeweiligen Titel besitzen und dafür bezahlen. Dreizehn Steam-Nutzer ließen sich den im voraus bezahlten Betrag dagegen zurückerstatten, bevor die Zeit abgelaufen ist.
Natürlich ist dies somit kein rosiges Blumenbeet für fleissige Indie-Schmieden mehr, weshalb direkt nach Veränderung gebeten wird.
DOS empfiehlt beispielsweise eine Anpassung der Spielzeiten für verschiedene Preissegmente, die im Falle der besprochenen Indies – bei einem Preis von 1,99$ Dollar – auf zwanzig Minuten reduziert werden sollte. Bei 30$ und 60$ Dollar Titeln wären eine, beziehungsweise zwei Stunden das passende Zeitfenster, um sich ein Bild über die Qualität eines Werkes machen zu können.
Die veränderten Einkaufsmuster sollten sich nach Meinung von Spiele-Maschine.de dadurch aber nur wenig beeinflussen lassen, zieht man den Gaming-Markt der Handy-Spiele in Betracht.
Dort werden die für einen schmalen Taler erworbenen Spiele in der Regel – trotz Investition – nur sehr wenig genutzt.
Meist nur einmal – dafür reichen auch zwanzig Minuten.
Und während man nun der Meinung seien könnte, dass das Umtauschrecht auf Steam die Umsätze der Indies versinken lässt, könnte man auch darauf hoffen, dass es allen kommenden Werken ein genaues Gegenteil beschert.
Qualitätsschübe – 1985 war einmal.