Besonders beim Preis …
Als Anfang 2017 Nintendos Hybrid-Konsole Switch angekündigt wurde, war man hierzulande über die saftige Preisgestaltung überrascht, während japanische Entwickler die Kosten für das auch als Handheld einzusetzende System als günstig bezeichneten. Seit dem Erscheinen der portabel einzusetzenden Heimkonsole kostet Nintendos Switch regulär 329,00 Euro und hat nur in seltenen Fällen eine Preisreduzierung durch Händler erfahren. Da Switch erfolgreich ist, sich mittlerweile insgesamt über 80 Millionen Mal verkaufen konnte, sieht man beim Hersteller wohl kaum einen Grund, trotz des Alters die unverbindliche Preisempfehlung zu senken. Für ein System, das seit über vier Jahren im Handel ist, tatsächlich ungewöhnlich, aber für Nintendo natürlich gut. Der Switch von Nintendo bleibt stabil.
Foto: Nintendo
Switch von Nintendo bleibt stabil – Switch Lite sei Dank!
Als im Juli 2019 das kompaktere Handheld-Only-System Switch Lite angekündigt wurde, war für mit seherischen Fähigkeiten versehene Journalisten schnell klar, dass das nicht mehr als Heimkonsole einsetzbare Gerät eigentlich nur einen Zweck erfüllt. Nicht der Versuch, ein anderes Klientel anzusprechen, sondern die Preisgestaltung des Hybrid-Gerätes hoch zu halten, war der eigentliche Grund für die Entwicklung. Es ist schließlich äußerst ungewöhnlich für eine Videospielkonsole nach vier Jahren im Handel weiterhin den ursprünglichen Verkaufspreis aufzurufen, obwohl die Produktionskosten nach einer solchen Zeit mittlerweile stark gesunken sein müssen. Auch wenn Big-N das WiiU-System nahezu unverändert hoch im Kurs hielt, war hier ein anderer Faktor ausschlaggebend. Während sich die letzte Konsole Nintendos einfach nicht auf dem Markt durchsetzen wollte, eine Preissenkung daran wenig geändert hätte, kann Big-N derzeit anscheinend nicht daran denken, noch mehr Exemplare des Switch-Gerätes mittels geringerem Preis zu verkaufen, da die Beliebtheit bislang unverändert ist. Der Erfolg des Switch macht es für Nintendo äußerst leicht, einfach weiterhin die Füße diesbezüglich still zu halten, da die Geräte eh gekauft werden. So kann man die Gewinne maximieren und für die Zukunft anhäufen. Ob dies der richtige Weg ist, um Kundschaft zu umwerben, mag dahingestellt sein, doch diese Geschäftsphilosophie scheint aktuell sehr gut zu funktionieren. Mit Skepsis dürfen derzeitge Neukunden diese Strategie dennoch betrachten, schließlich kaufen sie ein altes Gerät zum Einführungspreis, das möglicherweise in naher Zukunft dann doch ein verbessertes Update erhalten könnte. Auch wenn die Gerüchte um einen Switch Pro bislang nicht bestätigt werden konnten, so scheinen andere Entwicklungen stattzufinden. Laut Bloomberg könnte Nintendo in Kooperation mit Samsung einen größeren und besseren Bildschirm verbauen, sodass es wieder gute Gründe gibt, den Preis des alten Systems auf hohem Niveau zu halten, während man den für das neue Gerät noch einmal anzieht.
Für alle Zocker, die bislang auf die in erste Linie auf WiiU-Ports und Indie-Games setzende Spiele-Maschine verzichten konnten, sollte dies genügend Tragkraft besitzen, auch weiterhin keinen hohen Betrag für die Konsole zu bezahlen, sondern einfach nochmals länger abzuwarten, bis das Gerät irgendwann auf dem absteigenden Ast endlich eine mittlerweile dringend nötige Preisreduzierung erhält.
129 Euro wären wohl schon bald angemessen …