Bekenntnisse eines Konsolen-Entwicklers.
Am 22. Mai soll das Retro-Handheld Evercade erhältlich sein. Das kleine Gerät, das unterwegs sowie am heimischen Bildschirm betrieben werden kann, zielt auf die Gruppe der Videospielsammler ab, die bereits alles besitzen, aber vom Sammeln haptischer Medien nie genug bekommen. Echte Cartridges bietet das System, Spielesammlungen verschiedenster Hersteller werden auf den Modulen verewigt, denen neben einer Verpackung auch echte Anleitungen in Farbe beiliegen werden. Warum man in einem Jahr, in dem neuste Spiele-Maschinen der großen Hersteller erscheinen werden, in diese Sparte zu schlüpfen versucht, erklärte jetzt der Director des über Blaze erscheinenden Systems, dem Nostalgie am Herzen zu liegen scheint. Warum gibt es das Evercade Handheld überhaupt, wird in einem Gespräch zu vermitteln versucht.
Foto: mze
In die Fußstapfen des GBA tritt nun das Evercade Handheld-System.
Es ist schon ein interessantes Konzept, was sich die Herrschaften hinter der Evercade-Konsole ausgedacht haben, um in der Videospiel-Branche eine eigene Sparte zu besiedeln. Für nur 69 Euro erhalten Gamer ein komplettes System, das sie mit auf Reisen nehmen können, aber auch Zuhaus am Bildschirm benutzen können. Dabei das Hauptaugenmerk auf 2D-Bitmap-Spiele zu fokussieren, lässt schnell ersichtlich werden, auf wen man dabei abzielt. Spieler alter Schule werden mit dem Evercade-System liebäugeln und sich überlegen, zurück zu den guten alten Zeiten zu kommen, als Games noch in Modulform samt ansprechender Verpackung und mit Anleitungen ausgeliefert wurden. Im Gespräch mit Siliconera.com wurde nun dem Director Andrew Byatt die Motivationsfrage gestellt, warum man das Gerät entwickelte und was man sich vom Start der Evercade erhofft. Dort erklärt der Mitentwickler, dass man selbst die gute Zeit vermisste und Gamern aus der Vergangenheit erneut das gewohnt gute Gefühl vermitteln möchte, welches man früher erlebte, hatte man ein neues Spiel aus einem Fachgeschäft erworben. Das Öffnen einer neuen Verpackung, in der ein Modul samt Anleitung auf den Einsatz warten, stellte schließlich in der Vergangenheit stets einen Glücksmoment dar, den man heute öfter vermisst. Das in 2018 gestartete Projekt sollte dabei darüber hinausgehen, was übliche Pug-and-Play-Geräte in der Regel zu bieten vermögen. Man wollte ein vollständiges Retro-Gerät, das mit Lizenzen versehen, alte Games günstig verfügbar macht und dazu auch noch ausgebaut werden kann. Die Spielesammlungen entstanden im Austausch mit den unterschiedlichen Publishern, wobei Wünsche seitens des Teams der Evercade vorhanden waren. Doch auch die Games neben den großen Namen sollten auf das neue Handheld kommen, was man beispielsweise mit den Spielen von Piko Interactive oder den Mad Cat Studios erreichte. Auch wenn der Zwei-Spieler-Modus bei gewissen Veröffentlichungen zum Start schwer einzusetzen ist, so blieb das Feature beispielsweise erhalten, sodass in Zukunft optionale Möglichkeiten in Form anderer Geräte geboten werden können. Kompatibilität wird dabei erhalten bleiben, sodass Spiele nur einmal gekauft werden müssen. Orientiert hat man sich dabei insgesamt an den Systemen, die man selbst früher liebte: Mega Drive und Saturn – die für das Digi-Kreuz Pate standen. Auch da ein Screen im 16:9-Format verbaut wurde, bleiben Optionen für die Zukunft erhalten, emuliert man spezielle Systeme wie Ataris Lynx. Was in dem Gespräch recht eindeutig klar wird, ist, dass man gezielt auf einen Kundenstamm hofft, der die Überlegungen zu Schätzen weiß und sich über die Erinnerungen an die gute alte Zeit erfreuen wird. Überraschungen sind versprochen und die Zukunft könnte noch einiges für Spieler der bald regulär erscheinenden Evercade parat halten.
Also, warum gibt es das Evercade Handheld überhaupt?
Zum Sammeln, Spielen und Staunen – somit kein üblicher China-Klon – weshalb man gespannt sein darf!