Again, Legendary Men Return…
Es ist vollbracht.
17 Jahre nach dem Welterfolg und Grundstein fürs moderne Prügelgenre “Street Fighter II” legte Capcom dem verwöhnten Kunden erst 2010 den ersten wirklichen Nachfolger dieses Meilensteins vor. Und der Kunde war begeistert. Der vierte Teil ist tatsächlich die lang ersehnte Rückkehr nach über 20 verschiedenen Updates und Nachfolgern, zum geliebten zweiten Teil, nur um aktuelle, grafische Details verschönert.
Muss man eigentlich etwas zum Konzept, den Protagonisten, der Ausführung von Special Moves und ähnlichem erzählen? Ich denke nicht! Jeder, der etwas mit Computerspielen zu tun hat, sollte mit den Namen: Ken, Ryu, Chun Li, Blanka und Guile etwas anfangen können oder direkt ins Schwärmen geraten. Die Ausführung der verwendeten Special Moves sollte eigentlich eine Grundlage jedes Zockers sein und das Versus Fighting System diente als Basis für jedes darauf folgende Prügelspiel.
Der Kampf Mann gegen Mann, Frau oder Monster stellt bis heute eines der besten und unverwüstlichsten Konzepte der Videospielgeschichte dar und begeisterte auch vor Erscheinen des vierten Teils noch Massen besessener Fans, die immer auf der Suche nach dem besten Fighter, einer neuen Taktik oder einem versteckten Charakter waren.
Nun, mit Teil Vier, wird der Bogen zwischen Retro und Common gespannt und zu einem weltweiten Ereignis bugsiert. In feinster 3d Grafik wurden die Charaktere gestaltet, ohne an Charme des 20 Jahre alten Originals einzubüssen. So erfreut man sich über eine mehr als gelungene Hommage des geliebten Originals auf der heimischen HD-Mattscheibe.
Zu den alten Bekannten aus Teil zwei gesellen sich neben den Super Street Fightern Cammy und Fei Long nun vier neu entwickelte Charaktere, die sich dem anspruchsvollen Gamer vorstellen und sich passend in die Riege der alten Garde einfügen. Auch wenn Fans eine Ähnlichkeit zu SNK Charakteren entdecken wollen, lässt sich der Einfallsreichtum im Design der Protagonisten nicht bestreiten. So wirkt die rothaarige Bouncerin Crimson Viper tatsächlich der King of Fighters Riege entliehen. Dies tut ihrer Wirkung im Kampf oder auch auf männliche Spieler keinen Abbruch, im Gegenteil.
Insgesamt passen sich die vier neuen Charaktere, Abel, Rufus, Crimson Viper und der mexikanische Wrestler El Fuerte angenehm unkompliziert in die gewohnte Spielbarkeit ein und begeistern grafisch ebenso wie die alten Haudegen mit schicken Details und feinsten Animationen.
Ein kleines bisschen wurde auch an der Spielbarkeit geschraubt, so dass ihr nun mit einer Charge Attack einen Angriff übersteht und den verwirrten Gegner anschließend vermöbeln könnt. Super und Ultra Combo Finisher wurden aus den zahlreichen Vorgängern übernommen und fordern von Spieler wie Kontrahent hohe Konzentration und ein perfektes Timing.
Bestes Feature des Vierten Teils ist aber natürlich der wunderbar integrierte Online Modus.
Dank weltweiter Vernetzung der gesamten Konsolenlandschaft sind Kämpfe jederzeit online austragbar. Endlich könnt ihr den japanischen Pro-Gamern beweisen, dass ihr der beste Street Fighter der Welt seid und es verdient habt, um die Höchstplatzierung in der Weltrangliste gegen die Cracks der Vergangenheit zu prügeln. Dieses Online Feature könnte Street Fighter IV unsterblich machen, da sich auch noch in Jahren sicherlich immer mal wieder jemand zu einer gesunden Keilerei online mit Euch treffen möchte.
Der einzige negative Aspekt des neuen Teils ist mit dem Hardwaredesign aktueller Konsolen verbunden.
So gut die Joypads für die Steuerung in aufwendigen 3D-Spielen sind, so vernachlässigt wurde das altbekannte Digitalkreuz in den aktuellen Pads verbaut. Während die Ps3 noch mit halbwegs vernünftigen Digikreuzen aufwartet, ist die Steuerung auf der Xbox 360 tatsächlich ein Stolperstein, der dem genialen Spiel einen Strick durch die Rechnung macht. Haargenaue Eingaben sind Pflicht für einen vernünftigen Kampf im Street Fighter Universum, aber auf den labbrigen Steuerkreuzen nicht wirklich durchführbar.
Zum Glück hat sich der Hardware Hersteller MadCatz mit Street Fighter Profispielern auseinandergesetzt und eigens für Street Fighter IV ein Joypad kreiert.
Wunderhübsch in verschiedenen Charakterdesigns und am hervorragenden Sega Saturn Joypad orientiert, wird dadurch jedem, der 34,95€ extra investiert, der Weg zum Street Fighter Superstar ermöglicht.
Pro-Gamer investieren vielleicht sogar 89,99€ und bestellen sich direkt einen MadCatz Street Fighter IV Fight Stick Tournament Edition, welcher originales Spielhallenfeeling vermittelt, und bei Besitz beweist, wie ernst es Euch mit den Straßenkämpfen ist.
Und vielleicht findet ihr auf Eurem Siegeszug ja sogar Sheng Long.
Round Four: Fight!
Street Fighter IV
Fotos: Capcom / Fotos Peripherie: Mad Catz
USK 12
Circa 59€
PS3 – ASIN: B001KKV486
XBOX360 – ASIN: B001KKV48G
PC-DVD – ASIN: B001KKV47M