Bad Cops, Bad Cops!
Nach zwei Wild West Abenteuern in der rauen Vergangenheit, lässt Ubi Soft den aktuelle dritten Teil der schießwütigen Egoshooterserie Call of Juarez ins heutige Mexiko versetzen. Organisierter Drogenschmuggel, Waffenhandel, amerikanische Gringos auf der Suche nach dem schnellen Geld und drei beamtete Anti-Helden bilden den Zündstoff in Call of Juarez: The Cartel.
Auslöser für die amerikanische Intervention im mexikanischen Drogenkrieg ist ein Bombenanschlag auf eine amerikanische Botschaft. Um nicht in einen offiziellen Krieg gegen Mexiko zu geraten, schicken die USA eine Sondertruppe bestehend aus einem DEA Agenten, einer FBI Agentin und einem L.A.P.D. Cop, die jeweils besondere Spezialfähigkeiten sowie direkte Verbindungen zu den verbrecherischen Strukturen vorweisen, in die drogenpolitische Undercoverschlacht.
Harte Zeiten brauchen harte Kerle und so zieren sich die Hüter des Gesetzes nicht vor bleispuckenden Argumenten, um die kriminellen Kartelle mit möglichst viel Bam Bam aus den Latschen zu ballern. Jedoch ist der Feind nicht nur als gangsterhaftes Gegenüber aufzufinden, denn die Kreise der Kartelle ziehen sich bis in die höchsten Regierungsstufen, aber selbst in eurem Team gibt es genügend Motive den anderen zu misstrauen. Jeder der Protagonisten hat seine private Geschichte und dementsprechende spezielle Aufgaben, die er heimlich vor den anderen, während den wilden Schusswechseln mit den Gangs, zu erledigen hat. Da es euren Kollegen ebenso ergeht, habt ihr ein besonderes Auge auf diese und versucht deren Geheimnisse aufzudecken. Jeder Anti-Drogenkrieger ist mit drei Waffen bestückt, wobei zwei Pusten auch simultan benutzt werden können. Techland bediente sich für Call of Juarez The Cartel ihrer Chrome Engine 5, die bei der Darstellung der weiten mexikanischen Landschaften, in Wäldern verborgenen Marihuanafeldern, sonnig-heißen Asphaltghettos sowie einigen rasanten Autofahrten keine so schlechte Figur macht, wie in Fachzeitschriften behauptet wird.
Call of Juarez: The Cartel weist zwar technische Schwächen auf und kann nicht mit den derzeit angesagten, hochentwickelten Egoshooterserien konkurrieren, bietet aber mit seinen bis zu drei menschliche Spieler umfassenden Gefechten im schrecklichen Drogenkrieg der Storykampagne trotzdem eine gelungene Abkehr vom typischen Soldatentum der zahlreichen Allerweltkriegsballereien. Da auch während der Ladesequenzen Nachrichten aktueller Geschehnisse der Story verarbeitet werden und virtuelle Senatorenkandiaten für die Legalisierung von Drogen mit passenden Argumenten plädieren, ist in Call of Juarez: The Cartel vielleicht sogar mehr konstruktive Drogenpolitik enthalten als es der erste, bleihaltige Eindruck vermuten lässt.
Aye, Caramba!
Call of Juarez: The Cartel
Fotos: UbiSoft
USK 18
Circa 35€
XBOX360 – ASIN: B004T7OFUQ
Ps3 – ASIN: B004T7OFVU
PC-DVD – ASIN: B004T7OFSI