Keine große Freude an alten Titeln auf einem Handheldhybriden.
Die ersten Jahre mit Xbox One und Playstation 4 waren recht trist und einfallslos. Erschienen dann einmal exklusive Titel, welche der neuen Hardware auf die Teile geschrieben wurden, standen neben zeitgemäßer Grafik leider oft fehlendes Gameplay oder technische Probleme im Vordergrund. Da diese Tröpfeltaktik aufgrund des übermäßigen Erscheinens von Wiederverwertungen und Indie-Titeln bei jungen Spielern aber nicht sonderlich negativ aufgefasst wurde und dem Erfolg in keinster Weise schadete, ist es nicht verwunderlich, dass nun beim Pushen eines später erscheinenden Gerätes der Hersteller ähnliche Strategien anwendet. Doch zu viele Ports auf Nintendo Switch stoßen nun auch anderen Spieleredakteuren sauer auf.
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Erst PS4 jetzt Switch – Nintendos Konsole sammelt nun auch Staub.
Wie schon nach dem kürzlich gesendeten Nintendo-Direct bemerkt, bläst Nintendo aktuell Titel auf den Switch, dass sich Spieler nicht über Tristesse zu beklagen haben. Zählt man jedoch die Wiederverwertungen, Ports und Indie-Titel, bleibt nicht viel Überraschendes übrig, auf dem System, das bisher nur mit einem WiiU-Zelda und einem neuen Super Mario in der Presse Erfolge feierte. Da nun Games des recht unbeliebten WiiU-Systems wie die wichtigsten Herzstücke der Veröffentlichungen wirken – ein Cpt.Toad Treasure Tracker war Anfang 2015 nett – blieben die Forderungen nach neuen Videospielentwicklungen bislang nahezu ungehört. Nun fasst aber auch ein Autor auf VGCultureHQ zusammen, dass aktuell einfach zu viele Ports auf dem Nintendo Switch erscheinen, während die Lücken zwischen dem Erscheinen von Neuentwicklungen immer größer werden. Da es Nintendo wohl auch erstmalig erlaubt, in kleinsten Auflagen Spiele in haptischer Form zu veröffentlichen, sorgen kleine Publisher mit Retro-Releases zusätzlich für Verwirrung des Zeitgeistes. Mit Flashback aus dem Jahre 1992 oder dem mittelprächtigen Sol Divide wird der Softwarekatalog des neusten Nintendo Gerätes zwar gefüllt, jedoch auch wahnsinnig verwässert.
Zählt man schließlich die im Nintendo eShop verfügbaren Qualitätstitel zusammen, die über einem Verkaufspreis von nur 30 Euro gehandelt werden, bleiben gerade einmal knapp 70 Spiele in der bereits über 400-Titel zählenden Bibliothek übrig. Werden davon die zusätzlich erschienenen DLC-Limited-Editions, HD-Ports und WiiU-Titel abgezocken, sieht es auf dem auch unterwegs einsetzbaren Heimkonsölchen leider ziemlich düster aus. Zu viele Ports auf Nintendo Switch verschleiern dies zwar, aber können geschulte Zocker nicht ernsthaft von dieser Tatsache ablenken.
Zeitgemäße Neuerscheinugnen täten dies hingegen.