Asiatische Version seit Juli erhältlich.
Dank des neu entstandenen Marktes für Minikonsolen, der in erster Linie durch Nintendo gegründet wurde, konnte sich auch SNK mit einer Revision des einstigen Königs der Bitmap produzierenden Videospielsysteme erneut aus dem Fenster lehnen und ein kleines Gerät produzieren, welches jetzt seit Juli in Asien erhältlich ist. Das NeoGeo Mini erhielt nach der Veröffentlichung nun einen kleinen erklärenden Werbespot, der jedoch nur bedingt verrät, was man für die gut einhundert Euro teure Investition bekommt. Der NeoGeo Mini Trailer zeigt kein Gesicht.
Foto: mze
NeoGeo AES vielleicht doch die beste Wahl?
Eigentlich war das NeoGeo eines der ersten Systeme, das in einer halbwegs gelungenen Revision erneut das Licht der Welt erblickte. Da jedoch nicht sofort jedermann von den Qualitäten des NeoGeo X überzeugt wurde, verschwand der Handheldhybrid wieder in Vergessenheit. Da Nintendo nun aber seit 2016 mit kleinen Konsolen den Markt von hinten aufrollt, wollte es wohl auch SNK – ehemals SNKPlaymore – wieder wissen, und werkelte an dem nun als Miniatur-Arcade-Automaten herausgebrachten NeoGeo Mini. Um das System der japanischen Gemeinde etwas näher zu bringen, ist heute ein Trailer auf Youtube hochgestellt worden, der eifrigen Ehefrauen erklärt, warum ein Miniautomat von SNK den geliebten Gatten erfreut. Dabei geht eine staunende Madame auf alle Eigenheiten und Möglichkeiten des Gebotenen ein, verpasst aber ein kleines wichtiges Detail zu verraten. Auch bekannte Stimmen aus Animefilmen können daher nicht darüber hinwegsehen lassen, dass etwas mehr Gesicht und Persönlichkeit bei der recht kläglichen Präsentation nicht geschadet hätten.
Lange Kabel werden als Highlight erwähnt – SNK NeoGeo Mini Trailer.
Erfährt man aus der Hand von frühen Besitzern, dass der verbaute Joystick im Miniautomaten keine Mikroschalter besitzt, und, dass beim Spielen am TV leichte Inputlags gespürt werden können, schmälern diese Tatsachen den Wunsch nach Besitz schon etwas. Dass dazu auch SNK anscheinend nicht genügend im NeoGeo-CD-Design gestaltete Joypads herstellen hat lassen, welche für 2-Player-Matches unumgänglich sind, gestaltet einen frühen Einkauf des NeoGeo Mini dann gleich nahezu unnötig. Fehlende Optionen Scanlines auf den Bildschirm zu bringen – und somit ein authentisches Bild auf modernen TV zu produzieren – runden die Kette von unüberlegten Kleinigkeiten seitens des Produktionsteams ab. Da bisher jedoch kein Termin für die Veröffentlichung der westlichen Fassung des NeoGeo Mini von SNK genannt wurde, bleibt aus Spielersicht nur zu hoffen, dass die angesprochenen Kritikpunkte zu einem späteren Zeitpunkt bereits der Vergangenheit angehören.
Sonst muss man auch hier 40 hübsche Arcadeklassiker ohne Scanlines mit einem kleinen Analogstick spielen – inklusive technisch bedingter Eingabeverzögerung – und das NeoGeo Mini macht dazu nur ein trauriges Gesicht.
