E3 Vorbei

Gut ist uns nicht gut genug!

Nachdem die großen Hersteller ihre Präsentationen durch das Netz schickten, Besucher sich vor Ort drei Tage lang von kommenden Gaming-Hits überzeugen durften, schließt die E3 heute wieder ihre Pforten. Bis zum nächsten Jahr.

Geliefert haben alle Produzenten moderner Spiele-Maschinen, ob aber neben Gesprächsstoff auch genügend Spielbares angeboten wurde, sickert wohl erst beim nachträglichen Verdauen der Informationsflut, langsam zu den Spielern; den sich gegenseitig beäugenden Branchen-Bossen; sowie auch zu den weiteren Beteiligten im beliebten Finanzsektor. E3 Vorbei – Businessweek begins.
Electronic Entertainment Expo Logo
Nach der Messe ist vor der Messe – will man im Spiel bleiben.

Da das Auseinanderfuchsen des gesamten Events noch etwas Zeit in Anspruch nehmen könnte, (mze hat seit einer Woche den Boogerman-Virus …kotz) nennt Spiele-Maschine.de hier je nur ein Highlight pro Konsole.
Deren Besitz bei der entsprechenden Herangehensweise der Spiele-Entwickler, aber tatsächlich einmal notwendig werden könnte – liebt man das Videospiel.

Microsoft, die ihre Pressekonferenz als die Ersten hielten, haben aus dem Desaster des letzten Jahres gelernt und mit Phil Spencer offensichtlich den richtigen Mann an die Konsolen-Front geholt.
Jener erwähnte, in einem später geführten Interview, dass er die Xbox One Präsentation gerne mit einem Titel begonnen hätte, der dann aber doch nur zwischenzeitlich gezeigt wurde.
Das Indie Game Ori and the Blind Forest erschien während dieser kurzen Einblendung, aber dennoch wie ein berührender Traum aus den Federn hoch emotioneller Kreativer.

Eine „mögliche“ 2D Bilderbuch Variante, des von Sony bis heute nicht mehr gezeigten Last Guardian, auf den Playstation Spieler seit acht langen Jahren warten. Hier Xbox Exklusiv, aber wohl leider nur als DLC. Dafür bald.

Sony versprach wie so häufig mehr, als dass man lieferte.
Spiele, die zum Start der Playstation4 bereits erhältlich seien sollten, lassen schließlich weiterhin auf sich warten.
Dinge die bald versprochen waren, verschieben sich auf 2015.
Wie im US NeoGAF Forum passend betont wurde, bekommen PS4 Spieler 2014 zwei PS3 Spiele.
The Last of Us, und das von manchem erhoffte HD-Update von Grand Theft Auto 5.
Games, die bereits im letzten Jahr ihre Höhepunkte hatten und von denen heute vielleicht noch eines von PC-Spielern heiß erwartet wurde. GTA. Multiplattform.
Einzig das (wie so oft heutzutage) aus einer kleinen Indie-Feder stammende No Man’s Sky, das ein offenes Elite Universum in Neon farbenen Welten verspricht, unendliche Flora und Fauna wie Welten bieten soll und sich für den ersten Einsatz von Project Morpheus anböte, …

… war kritiklos wie mit bloßem Staunen wahrzunehmen.

Nintendo hat bereits die große Software Ebbe auf der WiiU Konsole im Alleingang hinter sich gelassen und nun fast in Monatsabständen Hit-Kandidaten geliefert. Weiterhin versucht man sich durch beliebte eigene Marken auf dem Spielfeld zu stärken. Etwas beeindruckt sollte man sich dazu von den neuen Nintendo amiibo Figuren zeigen, die mittels NFC-Chip mit den Geräten des Herstellers kommunizieren können und ähnlich wie Activisions Skylanders, Große und Kleinen zum Sammeln einladen.
Schließlich handelt es sich hier um Nintendo Charaktere, die sich seit über 30 Jahren reger Beliebtheit erfreuen und bereits virtuell viele Menschenleben lange Zeit begleitet haben.
Auch da Nintendo von Third Party Publishern wohl erst einmal weiterhin nicht mit High-End Perlen versorgt werden wird, ist ein solches neues Standbein, im regulären Spielzeugmarkt, sicherlich nicht unvorteilhaft.
Eine geglückte Überraschung während der Präsentation und einen echten Grund zur baldigen Freude, bietet Big-N ab Oktober, wenn Bayonetta 2 über WiiU Bildschirme hext und dabei sogar noch den hoch gelobten Erstling, als komplettes Spiel auf ihrer heißen Silberscheibe mitbringen wird.

So macht man sich Freunde. Zumindest bei Spielern.

Während wie in erwähnten US Foren, viele Liebhaber von Videospielen den Elan und die Aufopferungsbereitschaft des japanischen Urgesteins erkennen, der sich sichtlich bemüht, sein WiiU Konsölchen in einen sicheren Spiele-Hafen aus nahezu, komplett eigenständiger Kraft zu ziehen; sehen Finanzanalytiker nach drei Tagen Messe und vielen bekannten sowie wenig beliebten Verhaltensmustern bei mancher Konkurrenz, trotzdem keine Sonne für Big-N.

Businessweek titelte daher gestern floppsig, dass Nintendos „Wii“ dem Untergang weiter geweiht sei und auch nicht durch Tintensprühende Tintenfische gerettet werden könne. Die Rede ist hier von Splatoon, das Wired.co.uk, als das lustigste Spiel der gesamte Messe bezeichnete.
Nintendo müsse sich dennoch fügen und ihre Marken an Apple verkaufen, damit der Smart Phone Markt endlich offen stünde.

Videospieler lachen laut über eine derart inkompetente Wahrnehmung von „Business Tatsachen“ und einer schon zwanghaft scheinenden Wunschverknüpfung aller Nintendo Marken, auf den vor kurzem noch leicht übersehbaren Mobile-Markt.

Dass Sonys Playstation4 in Japan bereits ab ihrem Start vor vier Monaten eine weitaus schlechtere Figur macht, als Analytiker es je anzunehmen wagten, wird daher wohl genau aus diesem Grund, lieber nicht von ihnen erwähnt.
Was sollte man Sony, aber auch Microsoft, auf einem Android Spiele Markt auch anzubieten empfehlen?

Gut ist uns schließlich nicht gut genug …