Unsummen für ein Zusatzgerät ohne eigenen Gebrauchswert.
Als vor über drei Jahren die Oculus-Rift-Kampagne auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter landete, war die Hoffnung groß. Ein junger Bastler versprach, die mehrfach gefloppte Virtual-Reality-Branche für einen günstigen Einstiegspreis wieder aufleben zu lassen. Nun ist die Zielgerade eingeschlagen, doch eine Hürde tut sich auf.
Der offizielle Oculus Rift Preis ist eine Obszönität
Art: mze
Im Geldrausch – Oculus Rift HMD kostet zu viel.
Dank ihrer investierten Summe von circa 350$ Dollar konnten erste interessierte Kickstarter-Nutzer ihren anschließend tatsächlich hergestellten Head-Mounted-Display-Prototypen schon vor Längerem in Empfang nehmen. Dann kam Facebook an Board des Projektes und der Angriff auf die Allgemeinheit wurde angepeilt.
Für umgerechnet 750€ Euro können deutsche PC-Besitzer sich das Zusatzgerät ohne eigenen Gebrauchswert nun via offiziellem Oculus-Webshop vorbestellen.
Gestern wurde der Vorverkauf gestartet, dessen Beginn endlich auch zwanghaft die genauen Preisgestaltungsgedanken des Herstellers offenbarte – US-Preis ohne Steuern: 599$ Dollar.
Anstatt sich wie vor Jahren noch schwärmend auf das essentielle Umsetzen einer möglichst kostengünstigen Helm-Variante für den Cyperspace zu machen, kreierte das Team um Palmer Luckey nun ein HMD das sich nur wenige Menschen leisten möchten. Selbst falls sie von der Idee der virtuellen Computer-Realitäten bereits begeistert waren.
Da das Oculus Rift an sich – genau wie alle anderen VR-Headsets – keinen eigenen Nutzen birgt, sondern nur im Zusammenhang mit entsprechender Software und weiterer, weitaus wichtigerer PC-Hardware funktioniert, ist der offizielle Oculus Rift Preis eine klare Obszönität.
Während der ehemalige Erfinder des Systems bereits versucht via Twitter den Aufschrei in der Spielergemeinde zu schlichten und das extrem teure Angebot selbst als „schamlos günstig“ bezeichnet, bezeichnet ihn die Masse der vorher noch hoffenden Cybernauten ganz einfach nur als schamlos dreist.
Die erneut angestoßene VRevolution steht seit gestern nun offiziell auf äußerst wackligen Beinen. Auf welche Gefahren sich unabhängige Software-Teams bei dieser ungewissen Lage einlassen, steht dazu noch einmal auf einem ganz anderen Blatt.
Nur falls Sony nun einen Preis von unter 750€ Euro (599$ Dollar) für ein Gesamtpakt aus PS4 und Playstation VR zusammengebastelt bekommen sollte, erhöhen sich zumindest deren Erfolgschancen auf dem Konsolen-Markt wieder etwas.
Schaun’mer mal – wieder nur in die VRöhre.