Kritik an Nintendo wächst

Preisgestaltung der Portierungen inakzeptabel?

Als Nintendo kürzlich die baldige Zukunft des Switch in einem Direct Mini demonstrierte, waren einige Portierungen zu sehen, die ihren Sprung von der WiiU-Konsole auf den Heim-Handeheld-Hybriden machen. Da nur wenige Spieler WiiU nutzten und nun Switch durchstartet, verhält es sich auf dem erfolgreicheren System ähnlich wie auf der PS4, als dort PS3-Umsetzungen einer größeren Gemeinde erneut angeboten wurden. Doch die Kritik an Nintendo wächst, weil die Preisgestaltung der Portierungen missfällt.

Tropical Freeze Packshot Foto: Nintendo
Donkey Kong Country: Tropical Freeze sorgt für Kälteeinbruch.

Manche Spieler der aktuellen Generation sind jetzt der Meinung, dass ein Spiel der vergangenen Generation nicht erneut vom Hersteller auf den Markt gebracht werden sollte, wenn der Verkaufspreis nicht spürbar gesenkt werden würde. Im Fall von Donkey Kong Country: Tropical Freeze sind nach Angaben amerikanischer Onlinehändler die Kosten für die Switch-Umsetzung gestiegen, sodass Nintendo tatsächlich zehn Dollar mehr als für die vor vier Jahren veröffentlichte WiiU-Fassung verlangen könnte. Dieser Umstand fördert nun auf US-Foren eine schlechte Stimmung, in der viele Nutzer ihren Unmut äußern und Vorsätze hegen auf das Spiel trotz bestehender Lust komplett zu verzichten. Ebenso wird davon überzeugt berichtet, dass eine derartige Geschäftsstrategie auf Konkurrenzkonsolen niemals angewandt werden würde.
Auch wenn die Kritik an höheren Preisen, die für alte Software verlangt wird, gerechtfertigt ist, vergaßen diese Spieler leider die vergangene Realität. Da Sony keine Scheu besaß ebenfalls alte Software aufzufrischen, besaß der Konzern ebenfalls keine Scheu für die Überarbeitung von First-Party-Software Vollpreise zu verlangen. Die Situation ist daher eine Vergleichbare, weshalb die Kritik an Nintendo ebenfalls auch an alle anderen Hersteller gerichtet sein müsste, die mit etwas Aufwand alte Arbeiten auffrischen, diesen sich aber übermäßig hoch bezahlen lassen.

Eine mögliche Lösung für das gesamte Dilemma der unverhältnismäßig oft erscheinenden Rückschritte in das vergangene Spielgeschehen ist daher weniger der komplette Verzicht auf die ausgegrabenen Titel – die auf gebraucht zu erstehenden Spiele-Maschienen günstig gezockt werden könnten – sondern tatsächlich nur die angesprochene Wahl mit dem eigenen Portemonnaie.

Einfache Ports sollte man sich daher überall sparen – auch schon in der Produktion.