Entwickler schätzt die Power der Playstation 3
Als Sony die Playstation 3 entwickelte, brachte der Konzern einen besonderen Prozessor ins Spiel, der unter dem Namen Cell für Staunen sorgte. Das eigens entwickelte Rechenwerkzeug sollte zeigen, wo der Hammer hängt und einmalige Grafiken ermöglichen. Leider konnten nur die wenigsten Entwickler mit dem High-tech-Spielzeug umgehen, sodass nur einzelne exklusive Games zeigte, was die PS3 tatsächlich unter der Haube hatte. Noch Jahre nach dem Release des Systems, beklagten sich Entwickler über die Komplexität, die man unter Kontrolle zu bringen hatte, wollte man spezielle Effekte aus der Spiele-Maschine der siebten Generation kitzeln. Nun meldete sich der Technical Director von Guerilla Games nachträglich zu Wort und lobt die Entwicklung des Cell-Prozessors mit hochtrabenden Worten. So sei der Cell Chip der PS3 noch immer der Zeit voraus und könnte selbst die besten Chips der aktuellen Stunde übertreffen, meint Michiel van der Leeuw.
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Cell Chip der PS3 noch immer der Zeit voraus.
Erst vor wenigen Tagen wurde über den Umweltfaktor Spielekonsole gesprochen, wobei eindeutig klar wurde, dass viele eingesetzte Teile sich nicht gut fürs Recycling anbieten, oder aber schon während der Herstellung viele Ressourcen schlucken. Besonders die Recheneinheiten in Form von Prozessoren lassen sich als Einwegschrott bezeichnen, sobald ein Gerät ausgemustert wird. Daher überrascht es heute zu hören, dass die Power der PS3 heutigen System möglicherweise immer noch überlegen sein könnte, glaubt man den Aussagen seitens Mitarbeitern von Guerilla Games. Michiel van der Leeuw lobt derzeit den aufwendig zu programmierenden Cell Chip von Sony, der in der Playstation 3 Verwendung fand. Auch wenn viel Aufwand und ein fähiges Team vorhanden gewesen sein muss, wollte man hohe Qualitäten aus der PS3 kitzeln, so überträfe die Rechenleistung des Cell Chips noch immer die Kraft neuster Intel-Chips. „Selbst heutzutage sind die schnellsten Intel-Produkte, die man kaufen kann, bei Weitem nicht so leistungsfähig wie die Cell-CPU. Aber es ist sehr schwierig, Cell mit Strom zu versorgen. Ich denke, es war seiner Zeit voraus, weil er ein bisschen mehr so funktionierte, wie GPUs heutzutage, aber er war vielleicht nicht gut ausbalanciert und er war zu schwer zu benutzen. Er war wegweisend bezüglich der Leistung aber dafür nicht in der Benutzerfreundlichkeit – aber er war definitiv visionär“, so van der Leeuw. „Es war schwierig, von ihm Gebrauch zu machen und die Leistung der PS3 wirklich zu steigern, da das System so viele SPUs besaß und die Stromversorgung nicht einfach zu deichseln war. Man musste viel Sonder-Code schreiben. Sobald man fertig war und alle Sachen aus der Physik und den Ragdolls gekitzelt hatten – und es so viele Sachen gab, die wir gemacht haben – war es gut, aber alles hat sehr lange gedauert. Und dafür braucht man ein ziemlich erfahrenes Team.“
Vielleicht sollte es daher nicht länger verwundern, dass viele Spiele vergangener Generation nun auf der einfacher zu programmierenden und mit AMD Jaguar CPU versehenen Playstation 4 erschienen und sich alte Hase lange Zeit fragten, was der Vorteil eines neuen Systems sei, wenn darauf alte Spiele erscheinen. Selbst The Last Guardian hätte schließlich nach Aussagen des Game Designers Fumito Ueda noch auf der PS3 erscheinen können.
Alles eine Frage des Willens …