Unsummen für kein Sammlerstück ausgegeben.
Es gibt Videospiele, die sprengen in ihrem Wert die Kapazitäten gewöhnlicher Videospielsammler. Bis zu 100000 Dollar werden für ganz seltene und einzigartige Games teilweise geboten. Doch blickt man auf den Bereich der Free-to-Play-Online-Games, scheint es immer häufiger der Fall zu sein, dass Zocker sich gewaltig übernehmen, während sie ihre Zeit mit den eigentlich gratis zu spielenden Applikationen verbringen. 150000 Dollar für ein Transformers Spiel sollen von einem Nutzer ausgegeben worden sein, der sich im Nachhinein sicherlich doch ein wenig verarscht vorkommen dürfte.
Foto: Activision
Fall of Cybertron machte für ein Bruchteil mehr Laune.
Free-to-Play-Titel müssen Geld generieren, sonst verdient der Hersteller nichts und geht spätestens nach der Veröffentlichung so tief baden, dass er aus der Versenkung nicht mehr zurückkehren kann. Aus diesem Grund spezialisieren sich die Hersteller von Gratis-Software auch darauf, Mechanismen in ihre Games zu pflanzen, die dem Glücksspiel gleichkommen. Es werden Reize gekitzelt, die dem Nutzer des Spiels vermitteln, dass man mit einigen Investitionen einen Vorteil gegenüber anderen Zocken besitzt, ein besseres Erlebnis beim Spielen hat, oder sich durch den Erwerb von zusätzlichen Gegenständen einfach etwas wohler fühlt. Einem Zocker von Transformers: Earth Wars wurde diese Methode zum Verhängnis, den er opferte sein Guthaben in Höhe von sagenhaften 150000 Dollar in das vom Hersteller Yodo1 kreierte Gratis-Videospiel. Während der Game Connect Asia-Pacific Konference, die einige Tage vor der PAX-Australia abgehalten wird, informierte der CEO von Yodo1, Henry Fong, seine Zuhörerschaft über das aus seiner Sicht als großen Erfolg zu betrachtende Ereignis. Bei dem Vortrag über die Spieleentwicklung – wie man Monetarisierung in die Herstellung und das Gamedesign einzubringen hätte – sicherlich ein vorteilhaftes Argument, um die Zuhörerschaft vom richtigen Handeln überzeugen zu können. Um die größtmöglichen Gewinne zu erwirtschaften, hat man beim Spielehersteller mittlerweile ein AI-Neural-Netzwerk entwickelt, welches mit 87 Prozent Genauigkeit die Spieler findet, die am ehesten bereit sind, hohe Summen in einen Einkauf der angebotenen virtuellen Produkte zu stecken. Die von Herstellern sogenannten „Whales“ dürften in Zukunft aber auch im Interesse gewisser Regularien sein, denen die Handlungen auf dem Sektor bezüglich Mikrotransaktionen und Loot-Boxen langsam doch ein wenig zu weit gehen könnten.
Bevor man 150000 Dollar für ein Transformers Spiel ausgibt, packt man lieber einige Tausender in ein haptisches Sammlerstück. Da ist man jedenfalls zu 100 Prozent wesentlich besser aufgehoben!