Amerika
Kaum eine Spielserie hat die aktuelle Generation so beeinflusst wie Ubisofts Verschwörungstheorie um Desmond Miles und seine Erlebnisse in der computergenerierten Welt im Animus.
Aufgrund Desmonds Vorfahren und deren Erfahrungen, die in seiner eigenen DNA gespeichert sind, konnte er dank der modernen Technik in die Rollen der Assassinen Altaïr Ibn La-Ahad und Ezio Auditore schlüpfen und sich vergessene Geheiminformationen aus erster Hand aneignen. Diese benötigt er, um den Kampf gegen den Geheimbund der Templar zu gewinnen und seinen Teil zur Rettung der Welt beizutragen.
Im eigentlich fünften Teil der Reihe verschlägt es einen englischen Templar nach Amerika, wo die Ziele seines Geheimbundes verstärkt umgesetzt werden sollen. Im Eifer des Gefechts zeugt er mit einer Ureinwohnerin einen Sohn, der fortan die Hauptrolle im geschichtsträchtigen Abenteuer um die Entstehung der Vereinigten Staaten spielt.
Der Serie typisch kann der “Halbblut-Indianer” Connor Kenway elegant kraxeln, rennen und kämpfen. Ein Knopfdruck auf den rechten Trigger genügt, um die höchsten Kirchturmspitzen zu erklimmen oder eine Verfolgungsjagd auf Häuserdächern zum regelrechten Kinderspiel zu machen. Auch der Umgang mit den Waffen ist sehr, vielleicht schon zu einfach.
Degengefechte, der Gebrauch des Tomahawks und der Schusswaffen sind mit ein bisschen Timing eine einfach zu nutzende Gewinngarantie auch gegen eine Heerschar von Feinden.
Conner besitzt im Gegensatz zu seinen Ahnen dazu auch noch Fähigkeiten, die man zum Überleben in der Wildnis benötigt. So kann er im freien Gelände, außerhalb der Städte Bosten und New York auf Wildfang gehen, Fallen stellen und seltene Adlerfedern suchen. Auch opulente Seeschlachten haben sich in den Freiheitskampf eingeschlichen, so dass neben den regulären Missionen Abwechslung serviert wird, was den vorangegangenen Teilen oft misslang.
In Assassins Creed III heißt es zwar auch oft nur von Punkt A zu Punkt B zu gelangen, was spielerisch nicht sonderlich anspruchsvoll ist, aber dafür ist es meist schön in Szene gesetzt und mit entsprechenden Cutscenes passend untermalt. Das Meucheln gewisser Zielpersonen lässt sich im Spielverlauf auch nicht vermeiden, doch diese Morde sind durch die Geschichte und Thematik zwingend notwendig. Grafisch wissen die Natur, die Wassermassen und das Getümmel in den Straßen der Städte zu gefallen.
Bei Gefechten mit mehreren Feinden geht den betagten Konsolen aber öfters mal die Luft aus und es kann zu ziemlichen Ruckeleinlagen kommen. Die WiiU Version im Dezember wird hoffentlich zeigen, ob es an der Programmierung liegt oder ob frische Rechenpower nicht doch langsam nützlich wird. Assassins Creed III überzeugt auf ganzer Linie durch seine Stimmung und das unverbrauchte Setting des achtzehnten Jahrhunderts in den zukünftigen USA. Die belebte Natur, die Schlachten auf hoher See und die Aufgaben fernab der Storyline können euch in ihren Bann ziehen und über Wochen beschäftigen.
Als Ninja-Indianer werdet ihr Zeuge des Finales einer etwas verlängerten Trilogie und blickt hinter die fiktiven Kulissen der vergangenen Weltgeschichte. Desmonds letztes Abenteuer ist definitiv sein bestes.
USA! USA!
Assassins Creed 3
Fotos: Ubisoft
Circa 59€
USK 16
WiiU – ASIN: B0087Z904C
PS3 – ASIN: B0091ZT1FA
Xbox360 – ASIN: B007G80L4Y
PC- DVD – ASIN: B007G80JIC