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Akiba’s Trip – Undead & Undressed

Freakware

Wenn man sich im bekanntesten Technik-Bezirk Japans herumtreibt, die eigene Schwester ein noch freakiger Nerd als man selber ist, und einen eine bizarre Verschwörung dazu zwingt, Passanten die Klamotten vom Leib zu reißen, dann spielt man wohl Akiba’s Trip – Undead & Undressed aus dem Hause NIS America.

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In Akihabara, dem Technik- und Sammler-Mekka aller Videospiel-Freaks, handelt die bizarre Geschichte von Aikiba’s Trip 2.
Synthisters, menschliche Vampire, haben den Hauptcharakter Nanashi in einen der ihren verwandelt.
Da eine Vampir-Jägerin das Ritual jedoch unterbrechen, den Protagonisten befreien und ihn auf die gute Seite ziehen kann, ist Nanashi von dem Moment an ebenso als Retter des von Sythisters überrannten Bezirks unterwegs.
Mit seinem Team aus guten Freunden, der überfreakigen, kleinen Schwester sowie der neuen Bekanntschaft Shizuku, macht sich Nanashi auf, um Ruhe, Frieden und seine eigene Gesundheit – während Vampir-Streifen durch den Tokioter Stadtteil – wieder herzustellen.
Was schon hier wie für echte Otakus gemacht klingt, wird während des Rollenspiel ähnlichen Konzeptes in Akiba’s Trips – Undead & Undressed noch weiter auf die Spitze getrieben.
Da ihr euch in einer Umgebung voller Elektronik und Sammlergeschäften befindet, können die unterschiedlichsten Schlagwerkzeuge erworben und anschließend gegen auftretende Synthister-Gruppen verwendet werden.
Plastik-Baseball-Keulen, Regenschirme und alte Motherboards.

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Über 80 Items lassen sich in Akihabara einkaufen, finden und dann mit Schmackes gegen die gefundenen Widersacher einsetzen.
Hat man beim Stadtbummel Synthister aufgespürt, stellt man sich ihnen in Hack’n Slay ähnlichen Kämpfen. Clou des Kampfsystems – dank der Geschichte – ist hierbei die typische Vampir-Schwäche, kein Licht vertragen zu können. Daher visiert man Klamotten am Körper des Feindes an und versucht sie im richtigen Moment vom Körper zu reißen.
Ist ein Kontrahent bis auf den Schlüpfer ausgezogen worden, richtet die Sonne den Rest gegen das teuflischen Wesen in Menschengestalt an. Da Nanashi jedoch selber eigentlich einer der blutdurstigen Bürger-Killer ist, droht ihm bei Verlust seines Outfit das gleiche Schicksal.
Was sich äußerst spaßig anhört und schon aufgrund des Nerd-Faktors für Begeisterung sorgen könnte, leidet leider stark an der technischen Umsetzung, des komplett in einfachem Cell-Shading-Stil gehaltenen Spiels.
Nachgebildete Miniatur-Areale Akihabaras, zwingen die PSVita fast zu häufigerem Laden, als zur Darstellung des gewünschten Stadtteils. Wenig Details in der Umgebung, lassen Wiedererkennung kaum zu, so dass der Spieler meist nur über die Karte navigiert.
Das Kampfsystem ist dazu unglücklich gestaltet, bedarf Eingewöhnung, bleibt aber in den sich häufig wiederholenden Kämpfen, leider trotzdem weit hinter den Erwartungen und Möglichkeiten.

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Nur die Erzählweise und die amüsanten Charaktere lassen Spieler etwas Zeit in Akihabara verbringen, die sich ansonsten nur über die komplett ungenutzten Features der PSVita ärgern werden.
Gerade der Gebrauch des In-Game-Smartphones, das als wohl wichtigster Gegenstand bezeichnet werden könnte, hätte angemessen auf die Berührungsfunktionen der Sony Hardware angepasst werden müssen. Sich dort, mit den Buttons und Sticks mühsam hindurch navigieren zu müssen, während eine passende Alternative so greifbar gewesen wäre, beschreibt die geringe Muße, die das Aquire-Team in den Playstation exklusiven Multi-Plattform-Titel, insgesamt bereit war investieren zu wollen.
Schnöde Texturen, Ladezeiten, kaum detaillierte Umgebungslandschaften und die sehr träge Steuerung, machen aus Akiba’s Trip – Undead & Undressed definitiv keinen Traumurlaub.
Nur für blutleere Freaks.

Akibas2_Packshot
Akiba’s Trip – Undead & Undressed
Fotos: NIS America
USK 16
Circa 39€
PSVita – ASIN: B00MCAHA54
PS3 – ASIN: B00MCAHA5Y